Levéltári Közlemények, 66. (1995)

Levéltári Közlemények, 66. (1995) 1–2. - FORRÁSKÖZLÉS - Somogyi Éva: Magyarok a közös minisztériumokban : báró Orczy Béla önéletrajza 1890-ből / 235–243. o.

240 Somogyi Eva Báró Orczy Béla önéletrajza Verehrtester Herr von Pollak 32 Ihrem freundlichen Wunsche entsprechend, erlaube ich mir Ihnen eine flüchtige Skizze meines Lebenslaufes zu übersenden. Im Jahre 1822 in Budapest geboren absolvierte ich dort am Piaristen Gymnasium und der Universität meine Studien; wurde im Jahre 1836 zum Dr. der Philosophie, und im Jahre 1841 zum Dr. der Rechte promoviert. Im letzteren Jahre wurde ich zum Vizenotar im Pester Komitate ernannt, und legte die Advokaten-Prüfung ab. Im Jahre 1842 übernahm ich die Leitung eines im Bácser Komitate liegenden Besitzes meines Vaters, und diente in diesem Komitate als Vizenotar. Im Jahre 1844 machte ich meine erste Auslandsreise, und besuchte Deutschland, Belgien und Holland, kam dann als Obernotar ins Heveser Komi­tat, und wurde im Jahre 1846 zum Honorarsekretär bei der kgl. ung. Statthalterei ernannt. Der damaligen Gepflogenheit gemäß, derzufolge der Palatin als Präsident der Statthalterei einen seiner Kammerherren aus den Reihen der Statthaltereibeamten wählte, nahm mich Josef in dieser Eigenschaft zu sich und ich blieb bis zu seinem Ableben in seinem Hofstaat. Im Jahre 1847 wurde ich als Oberhausmitglied zum Reichstag in Preßburg eingerufen, und trat nach dem Schluß dieser denkwürdigen Reichstages aus dem Staatsdienst. Im Sommer des darauffolgenden Jahres, als der Aufstand in südlichen Ungarn aus­brach, rückte ich mit dem Nationalgardebataillon, welchem ich angehörte, in das Lager am Franzens Kanal, wo ich zum Leutnant und Ordonnanzoffizier des Generals Wolln­hofer 33 die kleineren Scharmützel, und den ersten mißglückten Angriff auf das ver­schanzte Szent Tamás mitgemacht habe. Doch zwang mich ein heftiges Schnupffieber, wel­ches ich mir zuzog, das Lager zu verlassen, und erst zu Anfang des Herbstes kam ich wieder als Rittmeister zum Korps Baldacci 34 , nahm an der Kaschauer Schlacht teil, nach welcher die Nationalgardeabteilung, der ich angehörte, verabschiedet wurde. Von dieser Zeit an nahm ich an den Kriegs- und politischen Bewegungen keinen weiteren Anteil, son­dern nahm meinen ständigen Aufenthalt auf dem Besitze meines Vaters in Új szász. Schon früher hatte ich die Stunden der Muße, welche mir die Studien und später meine Verwen­dung in Verschiedenen Ämtern hissen, für die Jagd, die Musik, das Aquarellmalen, und die Landwirtschaft verwendet; in den Jahren, welche der Bewegung folgten, und das poli­tische Leben im Lande brachlegten, hatte ich nun Zeit und Gelegenheit meine Tage damit angenehm auszufüllen, und versuchen mich auch am Felde der Sport, Literatur verwenden zu lassen, schrieb für das Vadász és Verseny Lap über Jagderlebnisse, arbeitete mit bei der Redaktion des ungar(ischen) Jagddiktionnairs, lieferte einige Artikeln und Bilder für das Illustrierte Jagdalbum. In diesen Jahren machte ich wiederholte Ausflüge nach Deutsch­land, Frankreich und England, und hatte auf den Rennbahnen in Pest, Föt und Csátó das gute Glück als Herrenreiter einige Preise zu gewinnen. Während den wenigen Monaten, welche dem konstitutionellen Leben in Ungarn von Herbste 1860 bis Sommer 1861 gegönnt waren, war ich Schriftführer des Oberhauses. 32 Orczy önéletrajza a bécsi HHStA-ban, a NachlaßKlarwill-ban található. A hagyaték létezésére Dr. Eli­sabeth Springer, a bécsi levéltár munkatársa hívta fel a figyelmemet, amiért ezúton is köszönetet mondok. Orczy az életrajzot Isidor Pollak soproni születésű bécsi újságíró, a Neue Freie Presse hosszú időn át volt munkatársa számára írta. Ismeretes, hogy Orczy szívesen író ember, hogy kiadatlan naplója és anyjához írt levelei Werthei­mer Andrássy-életrajzának elsőrendű forrása volt. Sajnos Orczy hagyatéka — talán a második világháború alatt — elveszett, s Andrássy modern monográfusának, Diószegi Istvánnak már nem sikerült fellelnie. 33 Wollnhofer (Wohlnhofer), Carl. 34 Baldacci Manó br. ezredes, az Országos Nemzetőrségi Haditanács elnöke.

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