Levéltári Közlemények, 56. (1985)

Levéltári Közlemények, 56. (1985) 1. - Trócsányi Zsolt: Bécs és Erdély, 1741–1745 : a Ministerialkonferenz in rebus Transylvanicis / 3–72. o.

72 Trócsányi Zsolt sich in Siebenbürgen eine Ständebewegung, welche zum Schein auf bestimmte konserva­tive Reformen drängt (die Tätigkeit der Regierungsbehörden den ursprünglichen Regulie­rungen nach usw.), und auf den Schutz der Ständerechte gezielt ist, in der Wirklichkeit aber fordert sie in Rahmen der Reichsintegration eine grössere Selbständigkeit, eine De­zentralisation und dadurch nähert sich gegenüber der Reichszentralisation, die zur Lösung dieser Aufgang ungenügend ist, den politischen Realitäten. Diese Bewegung führt gleich­zeitig zum Sturz von Bornemissza sowie der Machtstruktur von Bornemissza-Haller, obwohl Haller seine Position noch rettet, kommen in den Vordergrund die Anhänger der Gruppe von Kornis —Pettki—Gyulaffi, die ähnlich Haller, katholischen Aristokraten sind. Die Ministerialkonferenz wählt die einfachste Lösung: lässt den Führern der Stände­bewegung Hauptposten in den Regierungsbehörden zukommen. Auf den Platz des abge­setzten Vizekanzlers Bornemissza kommt László Gyulaffi, der Schatzmeister wird János Thoroezkai, Antal Kornis der Landesoberkommissär, György Pongrácz der Landeskanzler; ausser diesen Katholiken bekommen oberste Ämter noch der Reformat Ádám Bethlen (er wird Landtagespräsident) und Mihály Teleki (er ist der Präsident) der Landesrech­nungskammer. Die Forderungen der Stände betreffend jedoch ließ die Konferenz nur in bedeutungslosen Fragen nach (mit der Ausnahme von einer einzigen Frage, der Recht­mäßigkeit der Prozedur in den Hochverratsprozessen in den es einer politischen Geste der reformatischen Führer vom Jahre 1738 beleidigten Ständen gegenüber benötigte) oder in Detaillen, bzw. verlegte die Entscheidung oder gerade gab eine abredige Antwort. Ein weiterer Fragenkreis, mit dem sich die siebenbürgische Abteilung der Kon­ferenz in diesen Jahren beschäftigte, war die Teilnahme von Siebenbürgen in den Kriegs­anstrengungen des Reiches. Ihre Tätigkeit im Zusammenhang mit der Steuerleistung wurde auf traditionellen Weg geführt; was die Kriegsausstellung belangt, kam es zur Aufstellung der ersten ausgesprochen siebenbürgischen Regimente. (Im Herbst 1744 kam auch der Gedanke des allgemeinen Insurrection auf, statt dessen wurde ein neues Regiment aufgestellt.) Die Konferenz befasste sich rutinemäßig nach wie vor mit solchen Angelegenheiten wie Ausfüllen von Hauptämtern in der Staatsverwaltung und Munizipiumen und ihrer Bezüge, Residenzen und Institutionen der Regierungsbehörden, Ernennung katholischer Bischöfe. Es ist besonders erwährungswert der damals schon aufgekommene (aber vor­läufig nicht verwirklichte) Plan des Verkaufs der Fiskalitäten. Der letzte große Fragenkomplex der fünfjährigen Periode ist die Abschaffung der Anti-Habsburg und antikatholischen (oder als solche geltenden) Gesetze; an dies knüpft sich die Angelegenheit des Sturzes des unieten Bishofs Inochentie Micu —Klein. Die Abschaffung der erwähnten Gesetze (nachdem sie in der Praxis schon seit Jahrzehnten wirkungslos waren, aber die protestantischen Stände im Falle der formellen Annulierung das Umstürzen des ganzen Staatsrechtes Siebenbürgen befürchteten) geschah im Jahre 1744 inmitten großer Stürme (und der Gesualttätigkeit von Czernin, der in Siebenbürgen sich als Vicegeneralkommandant betätigte). Damit hörte auch die Notwendigkeit auf, um die Stände mit Inochentie Micu—Klein in Schach zu halten. Während seines neuen Auf­enthaltes in Wien (1742—43) erreichte der Bischof noch die zufriedenstellende Ordnung der materiellen Lage seines clerus (die unierten Parochien erhielten »kepe« sog. Capetien oder canonica portio), und Maria Theresia mahnte die Stände in einer Resolution von großer Bedeutung: inwieweit es ohne Beeinträchtigung der Konstitution geht, sollten sie den Rumänen nachgeben, die Leibeigenen im Interesse der Erhaltung deren Steuer­zahlfähigkeit nicht zu stark belasten. Eine Reihe von bedeutenden politischen Forderun­gen von Inochentie Micu —Klein wurde von der Konferenz abgewiesen, oder nicht be­sprochen. Im Jahre 1744 aben verlor seine große politische Rolle ihre Bedeutung, seine Position infolge des Auftretens eines serbischen orthodoxen Mönches namens Visarion in Süd-Siebenbürgen, was den Zerfall der religiösen Union, brachte zur Erschütterung. Er wurde nach Wien beordert, wo eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet wurde, und er hielt es für besser nach Rom zu flüchten. Die Konferenz befasste sich gründlicher schon nach seiner Flucht mit der Lage der rumänischen religiösen Union in Siebenbürgen. 1741—45 ist eine Übergangsperiode in der Geschichte von Siebenbürgen zwischen den Jahrzehnten Karl des III. und der absolutischen Reformperiode. In zwei Beziehungen könnte sie als Schlussetappe betrachtet werden : I . die protestantischen Stände als solche spielen zu dieser Zeit das letzte Mal eine Rolle in der Geschichte Siebenbürgens, 2. die politische Tätigkeit der entstehenden rumänischen nationalen Bewegung, welche in erster Reihe vom Auftreten Inochentie Micu—Klein's repräsentiertet wurde nahm auch ein En­de, um erst in den 1790-er Jahren wieder zu neuer Kraft zu erwachen.

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