Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1913 (Wien, 1913)

Anhang

564 Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen K. u. k. österreichisch-ungarisches Ehrenzeichen für Kunst und Wissen­schaft Gegründet am 18. August 1887 von Kaiser und König Franz Joseph I. an Stelle der „Gol- denon Medaille für Kunst und Wissenschaft“*)- Das Ehrenzeichen besteht aus einem von ein^m geschmelzten schwarzen Reife einge­säumten, länglich runden, goldenen Medaillon, das auf der Vorderseite das Brustbild des Stifters im Kostilm des Ordens vom Goldenen Vliese mit der Umschrift: „Franc. Jos. I. Austr. Imp. Rex. Boh. etc. ot Hung. Rex. Ap.“ und auf der Rückseite die von Lorbeerzweigen ein­gefaßte Inschrift enthält: Literis et artibus“. Das Medaillon wird von einem Lorbeerkranz umschlossen, an den oben mittels eines Ringes die österreichische Kaiserkrone mit flatternden Bändern angebracht ist. Dieses Ehrenzeichen wird an einem hochroten Bande um den Hals getragen. Der mit dieser Dekoration Ausge­zeichnete ist berechtigt, sich „Besitzer des k. u. k. österr.-ung. Ehrenzeichens für Kunst und Wissenschaft“ zu nennen. Militärverdienstkreuz Mit Rücksicht auf die vielen ausgezeich­neten Waffentaten der Armee in dom Feld- zugo 1848 in Italien beantragte FM. Gf. Ra­detzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene Offiziere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrie­denheit zuerkannt wurde. Die Kriegsminister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Gf. Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen Vortrag des letzteren stiftete Seino Majestät Kaiser Franz Joseph I. am 22. Oktober 1841) das Miiitärvordienslkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Klasso bestohend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeils­medaille), jedoch bloß für wirkliche Offiziere, wie sie in dem Wortlaut des 4. Punktes der Statuten für den Militär-Maria Thercsien Ordon begriffen sind“. Ausnahmsweise erhielten alle jene Offi- zioro, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zoitraum stattgehabton sonstigen Ereignissen die Aller­höchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militärverdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeitsmeduillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelz­ten Kreuze mit rot emaillierten Rändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegsdekoration“ siehe diese. Geistliches Verdienstkreuz piis meritis Gestiftet für Mililärgcislliche von Kaiser Franz am 2.'$. November 1801, an Stelle der Ehrenmedaillen, als Auszeichnung für Ver­dienste vor dom Feindo. Dieses geistliche Ver­dienstkreuz zerfällt in zwei Klassen : das goldeno und das silberne. Es hat die Gestalt eines Passionskreuzes mit kleeblaitförmigen Enden, mit beiderseits weiß (bezw. blau) geschmelztem runden Mittelschild, der auf jeder Seite die goldeno Inschrift: „Piis meritis“ (Für fromme Verdienste) trägt. Band weiß mit drei roten Streifen. Diejenigen Feldgeistlichen, welche zur Zeit der Stiftung dieses Verdienslkreuzes bereits eine Ehrenmodaihe besaßen, wurden gegen Rückgabe der lotzieren mit der neuen Dekoration beteilt. 1911 vcrordnctc Seine Majestät: Das goldene Geistliche Verdienstkreuz erhält die Benennung: „Geistliches Verdicnst- krouz 1. Klasso“ und das silberne Gcisllicho Vcr- dicustkrcuz dio Benennung: „Geistliches Vcr- dionstkreuz 2. Klasse“. Diese Vcrdicnstkrcuzo werden im Kriege wie bisher „für vorzüglich strenge und mit Gefahr verbundene Pflichterfüllung in der Militärsecl- sorge auf dem Schlachtfeld oder sonst in Fcindcs- gofahr“, daun ausnahmsweise auch im Frieden für violjährigos, hervorragend verdienstliches und besonders pflichteifriges Wirken in der Militärscclsorgc verliehen. Das für Verdienste vor dem Feinde erwor­bene Geistliche Verdienstkreuz ist wie bishor an einem weißen Bando mit drei roten Stroifcn, das für Verdienste im Frieden vcrlichcno Vordicnst- kreuz am weißen Bando zu tragen. *) Gestiftet von Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1835; am 24. Februar 1849 von Kaiser Franz Joseph umgeändert und 13. April 18ö7 in die „große“ und „kleine“ goldene Medaille ab­geteilt. Dioselbo war ohno Öhr und ohno Band und wurdo daher nicht als Dekoration getragen.

Next

/
Thumbnails
Contents