Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1902 (Wien, 1901)

Anhang

1270 Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen Decoration der Elisabeth-Theresien-Militär-Stiftung Gestiftet von der Kaiserin Elisabeth Chri­stine, Witwe Kaiser Carl VI., im Jahre 1750 für 20 Oberste und General-Majore, welche dem Hause Österreich durch 30 Jahre treu gedient haben. Am 16. November 1771 erneuerte die Tochter der Stifterin, Kaiserin Maria Theresia, den Orden und setzte die Anzahl der in drei Classen unterschiedenen Mitglieder auf 21 fest. Jene der 1. Classe beziehen an jährlichem Stiftungsgenusse 853 fl. 70 kr., jene der 2. Classe 683 fl. und jene der 3. Classe 426 fl. 85 kr. Im Sinne der erlauchten Stifterinnen ord­nete der Hofkriegsralh am 25. April 1793 an, dass diese Stiftung nur für im Dienste ergraute Oberste und General-Majore, welche Alters­oder Leibesgebrechen wegen zu keiner activen Militär-Dienstleistung mehr beigezogen werden können, gegründet worden sei. Das goldene Ehrenzeichen besteht aus einem ovalen, weiß geschmelzten Medaillon, welches von acht aneinander gereihten, längs getheilten, halb weiß, halb roth geschmelzten Spitzen umgeben ist und mit der Längsseite an der goldenen Kaiserkrone hängt. Das Medaillon zeigt eine gelb gemalte Kaiserkrone, darunter die verschlungenen Buchstaben E. C., M. T. und die Umschrift: „M. Theresia parentis gra­tiam perennem voluit“ (Maria Theresia hat der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer geben wollen). Band schwarz. Militär-Verdienstkreuz Mit Rücksicht auf die vielen ausgezeich­neten Waffenthaten der Armee in dem Feld­zuge 1848 in Italien, beantragte FM. Gf. Ra­detzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene Offleiere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrie­denheit zuerkannt wurde. Die Kriegs-Minister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Graf Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen V or trag des letzteren stiftete Seine Majestät Kaiser Franz Joseph am 22. October 1849 das Militär-Verdienstkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Classe bestehend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeits­Medaille), jedoch bloß für wirkliche Offleiere, wie sie in dem Wortlaute des 4. Punktes der Statuten für den Militär-Maria-Theresien-Orden begriffen sind.“ Ausnahmsweise erhielten alle jene Offl- ciere, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zeiträume stattgehabten sonstigen Ereignissen die Aller­höchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militär-Verdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeits-Medaillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelz­ten Kreuze mit roth emaillierten Rändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegs-Decoration“ siehe diese. Kriegs-Decorationen zum Leopold-Orden, Orden der Eisernen Krone und zum Militär-Verdienstkreuz Seine Majestät Kaiser Franz Joseph be­stimmte mit der Allerhöchsten Entschließung vom 12. Jänner 1860 in der Absicht, „die unmittelbar vor dem Feinde erworbenen Deco- rationen der genannten Ehrenzeichen von jenen zu unterscheiden, welche für anderwärtige militärische oder Civil-Staats-Verdienste ver­liehen worden sind; damit ferner in jenen Fällen, wo der wegen Bravour vor dem Feinde bereits besessene Orden infolge erneuerter, doch nicht auf dem Schlachtfelde selbst dargelegten Ver­dienstlichkeit durch Zuerkennung einer höheren Classe derselben Decoration bisher entfiel, die sichtbare Anerkennung auch des früheren, rein kriegerischen Verdienstes erhalten werde“, dass „die für Verdienste unmittelbar vor dem Feinde verliehenen Orden durch die Bezeichnung: Kriegs-Decoration des N.-Ordens (Militär-Ver­dienstkreuzes)“ zu unterscheiden sind. Als charakteristisches Merkmal der Kriegs- Decoration wurde ein goldener Lorbeerkranz bestimmt, der bei dem Orden der Eisernen Krone mit grünem Email belegt, bei den übrigen Decorationen blassgrün legiert ist.

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