W. Kovács András - Valentiny Antal: A Wass család cegei levéltára. Kolozsvár 2006.
fehlte, aufgrund der altesten Transkription verfasst. Die Beschreibung des Originals, der Transkription usw. endet mit der Angabe des gegenwartigen Aufbewahrungsortes (der Signatur). Wenn der Text der Urkunde oder die daraus erstellte Regeste schon veröffentlicht wurde, dann befinden sich die Angaben der früheren Edition(en) am Ende des Regestes. Am Ende des Kapitels befinden sich die Signaturnummern der Fotokopien der mittelalterlichen Urkunden des Wass-Archivs, die im Bestand der vor Mohács datierten Urkunden des Ungarischen Nationalarchivs (Budapest) aufbewahrt werden (aber auch in der Diplomatischen Fotothek [DF], sowie Duplikate einiger Urkunden auch im Diplomatischen Archiv [DL]). Auf jede der fettgedruckten Signaturnummern folgt immer die jeweilige Regestennummer aus dem vorliegenden Band (S. 421-423). Der vorliegende Band enthalt auch die Vorstellung des Archivs aus dem persönlichen Nachlass von Ottilia Wass (1829-1917) (S. 425-451). Diese Akten sind nach dem Tod der Eigentümerin im Jahr 1917 in den Besitz des Siebenbürgischen Museums-Vereins gelangt. Das Archiv hat vor allem Schriftstücke bewahrt, die sich auf Ottilia Wass und ihre Schwester Zsuzsanna (Minka) beziehen. Nach dem frühzeitigen Tod ihres Vaters, György Wass (f 1836), wurden sie von Lajos Gyulay (1800-1869) unterstützt, dem jüngeren Bruder ihrer Mutter, Franciska Gyulay (f 1865), deren Vermögen sie teilweise geerbt haben; er ist wegen seines Tagebuches bekannt. Auf diese Weise gelangten in dieses persönliche Archiv die Akten, die sich auf die Verwaltung der Gyulay-Güter und die Urbarialentschadigung beziehen. Durch seinen Charakter unterscheidet sich dieses persönliche Archiv von dem der Familie Wass. Die bewahrten Schriftstücke beziehen sich nicht auf das Bodenbesitzrecht, sondern sind vor allem die Widerspiegelung der stadtischen, bürgerlichen Lebensweise um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Bestand ist deshalb bemerkenswert, weil er solche Quellen bewahrt hat, die meist nicht als aufbewahrungswürdig betrachtet wurden. Akten, die sich auf die Ereignisse des öffentlichen Lebens beziehen, fehlen fast völlig aus diesem Archiv; es ist aber umso reicher an Schriften über das Privatleben, welche die Rekonstruktion des Alltagsmilieus ermöglichen. Wir finden zahlreiche Informationen über die Sachkultur von der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert (Kleidung, Ernahrung, Innenausstattung) und Angaben über die Einkünfte und das Leben der Grafin im Allgemeinen. Die Pflanzen-, Postkarten-, Stempel- und Briefmarkensammlungen, die sie besaB, bestatigen, dass sie zwar ein Abkömmling einer Adelsfamilie mit Grundeigentum war, dass ihre sozialen Verhaltensmuster sie aber mit dem wohlhabenden Bürgertum verbunden haben. Das bestatigen auch die Reisen in zahlreiche europaische Lander, über die eine reiche Postkartensammlung aufbewahrt wurde. Mit Hilfe dieses persönlichen Archivs können wir ein Bild über die sozialen und Familienbeziehungen der Bestandsgründerin, über ihre Fürsorgetatigkeit (sie spendete für Waisenhauser, Hilfsvereine, die reformierte Kirche), sowie über die Förderung des literarischen und kulturellen Lebens gewinnen. Bemerkenswert ist die umfangreiche, in mehreren Alben geordnete Fotosammlung - vor allem über Mitglieder ungarischer Adelsfamilien - , die einen auBerordentlich wertvollen und selten aufbewahrten Überrest einer homogenen sozialen Schicht darstellt. Die mit Namen identifizierten Fotos haben ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis; einige der nicht identifizierten, aber in die Alben eingeklebten Fotos könnten auf der Rückseite den Namen der dargestellten Personen aufgezeichnet haben. Ebenfalls besonders wertvoll sind die zahlreichen frühen Fotos siebenbürgischer Denkmaler. Das Archiv aus dem persönlichen Nachlass von Ottilia Wass ist geordnet und inventarisiert, kann also genutzt werden. Schwierigkeiten verursacht die nicht immer genaue Abgrenzung der Dokumentengruppen; im Falle der Missive hat man sich nicht immer an die alphabetische Reihenfolge gehalten. Da uns die Möglichkeit einer Neuordnung gefehlt hat, haben wir, nach Durchsicht des gesamten Stoffes, in dem hier vorliegenden Band eine neue,