Engel, Johann Christian: Geschichte des ungarischen Reichs und seiner Nebenländer I. (Halle, 1797.)

unb ein ßonig bött Ungern wäre \e%o ein Jjofpobar, ber abwed)fefnb burd) Q3efel)fe VonStambul her bald fo und fo viel patogen, balb ben feibenen Strick bekommen tvurbc. „ „£8as im XVL 3ä(jt&unbert für Ungern weber möglich «oef; wünfd)enS* wertf) war, ift beute nicht einmal gebeukbar. ©ie geographifd)eiage, bie Staats* Verhältniffe in Europa, bie heiligten Reicbsgrunbgefelse, bie Bebürfnilje Ungerns, Dejtreic&s mächtiger Schufj, unb bie unverkennbaren Verdiente dejfelben um das ianb unb beffen Bewohner, machen ben Sufammenhang UngernS mit Jpabsburgs Enkeln dauerhaft. Sticht blos ein $einb bes oßerreicbifcf)en JpaufeS, nein, nur eitt gefebwornet geinb des Ungrifeben Volks konnte bas ©egentljeil auch einen Aus genblicf für möglich halten. 9ftad) ben aufrichtigen ©eßänbniffen bes legten bewaffs roten Malkontenten grarty Rdlo|i konnte Ungern ftd) kaum bret) ^abre lang fefbft regieren. Unfere Eultur kommt bod) nur von 2ßien unb über S&ien; unfec nächfier unb natürlicher Verkehr gef;t boch nur nad) Defterreid). 5Gas wäre bec Bürger5 unb berBauerßanb in Ungern ohne ofterreid)ifd)e Regenten? unb wie gefe|* unb conftitutionSmäßig Ungern burch biefeö h°& e regiert wirb, bavon ift Senge jedes einzelne abliebe ^nbivibuum, beffen Rechte unb Privilegien ned) am Enbe bes XVIII. Jjahrhunberts fo gültig unb ungefebmälert übrig fmb, als in feinem anbern Staate, weber in Europa, nod) außer bemfelben. itein <Protefiant erinnere mich hier an bie Seiten, bie in ber hiftoria diplomadca reiig. Evang. in Hung. befd)rieben find; fte find verfebwunden, unb kommen nicht wieber, ober war vielleicht gar ludwigs II. ReligfönSge'fek glimpffteher, als ber Liener triebe, unb SofephS Toleranz--Edict, leopoldsü. ReligionS * Artikel ? SÖSar basSd)id* fal ber pol)lnifd;en ©iffidenten ober ber fran^oftfdjen Hugenotten günftiger, als fcaS freilich traurige Sd)idfa( ber Eoangelifchen in Ungern einmal gewefen ifi? ^ein ungrifcher Eatholik führe weiter klagen über ^ofcplpS II Mäßigkeit, mit wel* eher biefer große Regent feine Reformen im geistlichen unb weltlid)enR?giment bes gann, unb von welchen es niand)e burch bas Revocationsedict bes fterbenden ^ai* fers ju vertilgen, fd)on $u fpät, febon unmöglich war. Es kommt bie ßeit, unb ift jum Sheil febon ba, wo bie Ungern P& &en 11. nädjft Matthias auf bem Als far ihres Jj>er$enS vergottern werben, gleichwie bie Könige Sanct Stephan unb St. ladiflauS auf bie Altäre ihrer Kirchen erhoben ftnb. — £ßal)r ifts, Ungern §at 1741 ber biedern Th er eß a u nk ib r e« Enkeln aus einer großen Verlegenheit herausgeholfen; bafür ift aber aud) ber Unger belohnt worben burd) ben auSgebrei* teten Ruhm feiner Tapferkeit, burch fras ununterbrochene ßutrauen unb bie liebe feiner Königin; unb es war bod) enblid) auch nid)t einerlei), ob Ungern künftighin Von $Bien ober von München aus regiert werben follte?,, u. f. w. So weit QProf. Sd)wartner. Ein hartnädiger ©egner bes oflreid)ifchen Kaufes hat mir auf alles biefes tue Einrebe gemad)t, baß bie Türken nie in Ungern fo lange unb barbarifch ge? fyaufet hatten, wenn gerdmaup I- ftch nicht in bas Ungrifd;e SGefen eingemengt, nicht bem Ungrifeben Wahlrecht ber Mehrheit vorgegriffen, nicht durd) ein $äuf> lein ungrifcher, wie er fagte, meineibiger (Großen fld) $um ^ontg von Ungrrn hätte ausrufen laffen. 3d) laffe es in Erwiederung biefes Einwurfs bahingfMt fet)n,

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