Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 1 (Budae, 1852-1856)

Mantissa

725 geholfen wird, sondern ausgiebigere Mitteln erforderet werden, welche so­wohl die Leuthe in dem wahren Begriff ihres bisherigen Irrthums zu setzen, und die eingebildete Forcht auszurotten, als auch ihnen zu ihren vorigen durch derley förchterliche Vorbildungen nach der Relation deren Commissa­rien merklich geschwächten Gesundheilsstand zu verhelfen vermögend wären.“ „So könnten zu solchem Ende einerseits aus dem Troppauer Jesuiter ter Collegio ein oder zwey geschickte dem Werck geicachsene Geistliche um die Leuthe mittelst geistreichen Vorstellungen von ihren Irrthum alles möglich­sten Fleisses abzuleiten, und mit der Auflage sich alldort nach erheischender Nothdurfft durch vier oder sechs Wochen aufzuhalten, mittelst der schlesischen Repräsentation dahin beordert, und ihnen zur besserer Ueberlegung des Irr­wahns die Freyh. van Swieten’scAe Deduction zugestellet, nicht minder dem Cardinalen um ihnen alle nöthige Assistenz und Vorschub zu leisten, wie auch durch die dortige Seelsorger dem Volck die Abscheüligkeit dieses Irr­wahns gründlich vorstellen, und dasselbe in denen wahren principiis der ge­sunden Vernunft und Religion unterrichten zu lassen, bedeutet werden; an­dererseits aber wäre der k. schlesischen Repräsentation anzubefehlen, nicht nur denen dahin beorderten Missionarien in ihren geistlichen Verrichtungen ihres Orts beförderlich, sondern auch dahin auf das schleunigste Bedacht zu seyn, damit der dortige Ltmofes-Physicus dahin abgeschicket, und denen Kranken Leuthen mit denen nölhigen Medicamentis beygesprungen werde, wo­von sie den Erfolg nebst dem Fortgang deren Missionen seiner Zeit anhero anzuzeigen hätte; vornächst sowohl der schlesischen Repräsentation jenes, was in Sachen an den Cardinal-Bischoffen erlassen wird, als der mährischen dieses, was an vorige beyde ergehet, zur Nachricht beygeschlossen, die so gründlich gefasste Br. van Swieten’scAe Deduction// aber, um die Welt von ih­ren Irrthum zu überzeugen, und die Leuthe in bessere der gesunden Vernunft gemässe Begriffe von der Sache zu setzen, nach derselben vorläufiger Trans- ferirung in das Latein, in Teutscher und Lateinischer Sprache zum Druck aufgeleget werden könnte.“ — „placet“ — Maria Theresia m. p. //■ Vampyrismus *) von Herrn Baron Gerhard van Swieten ver« fasset, aus dem Französischen ins Deutsche übersetzet, und als ein Anhang: der Abhandlung' des Daseym der Gespenster beigerücket. Vorrede. Die vorhergehende Schrift, Abhandlung des Daseyns der Gespenster, welche mir von meinem gelehrten Freunde zum Drucke zu befördern ist geschickt worden ; ist mit grösster Deutlichkeit, mit bester Ord­nung , mit gründlicher Gelehrtheit abgefasset. Diese wenige Bogen einer so nutzbaren Abhandlung bringen dem Verf asser mehr Ehre, und dem Valerlande mehr Vortheil, als wenn er ganze schweisstreibende Folianten von scholasti­schen, thomistischen, scotistischen, mollinistischen, und was weis ich, von icas noch für istisehen Materien zusammengeschriben hätte. Der Verfasser * l *) In defectu Impressi originalis — Tractatum hunc ex Opere : „A b ha n d­l u n g des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhänge vom V a m- pyrismus“ gedruckt zu Augsburg 1768 in 4. — in Bibliotheca Caesar.-Regia Aulica Viennensi reperibili transummere oportuit, cui nomen Authoris calamo inscriptum est: „Andreas Mayer Capellanus“ — qui ad calcem proprie disquisitionis haec innuit: „Denjenigen, der die Vampyren läugnet, wird die jetzige Welt für keinen Atheisten halten, und man darf in unsern Tagen ihr Daseyn ohne Verletzung seines Christenthums verneinen— Author. —

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