Dr. Bókai Árpád tanítványainak dolgozatai

Dr. Johann Antal: Experimentelle Untersuchungen zur Therapie der Cyanvergiftungen

118 De. Johann Antal: Verhältnissmässig gross ist die Zahl jener Vergiftungen, welche auf medizinischem Wege, durch Verwechselung in den Apotheken, aus Un­wissenheit und aus zufälligen Unglücksfällen entstehen. Aber auch die ökonomischen Vergiftungen zufolge übermässigen Genusses Blausäure ent­haltender Liqueure sind ziemlich häufig, vielleicht viel häufiger, als wir es in der Litteratur aufgezeichnet finden. Bei all’ diesen Formen der Blausäure Vergiftungen pflegt aber der Verlauf ein protrahirter zu sein und sich auf Stunden, ja selbst auf Tage zu erstrecken; es ist zweifellos, dass wir in solchen Fällen mit einem wirksamen Gegenmittel in der Hand im Interesse der Vergifteten sehr vieles leisten können. Bisher verfügten wir bei Cyanvergiftungen weder über ein chemisches, noch über ein dynamisches lebensrettendes Gegenmittel. Mit der mechanischen Behandlung, nämlich Magenwaschung und Erzielung von Erbrechen, kann man nicht viel erreichen, weil diese Proceduren so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass unterdessen eine derartige Quantität des Giftes zur Resorption gelangt, die unbedingt tödtlich wirkt. — Das von Prey er empfohlene Atropin, welches durch seine Fernwirkung als ein zweckmässiges Mit­tel erschien, gab negative Resultate, so dass wir die Richtung als sehr rationell bezeichnen müssen, welche die Forscher einschlugen, als sie die toxische Wirkung der Blausäure auf chemischem Wege zu bekämpfen oder wenigstens zu schwächen suchten. Aus diesem Zwecke empfahl Roberts Schüler Krohl das Hydrogenhyperoxyd, Smith und Larocque das Ferrum sulfuricum oxydulatum, andere das Chlorwasser, salpetersaure Silber u. s. w., — all’ diese chemischen Gegenmittel ergaben aber nicht die erhoffte Wirkung, wahrscheinlich weil einestheils das Gegenmittel mit dem Gift nicht zusammentraf, oder aber weil von dem Gifte schon eine tödtliche Dosis zur Resorption gelangte, bevor das chemische Gegenmittel seine Wirkung entfalten konnte. — Ueber all’ diesen chemischen Gegen­mitteln steht, was den Werth anbelangt, das übermangansaure Kalium, welches unser Kollege Dr. Jul. Kossá als das chemische Antidot der Cyanvergiftungen im Jahre 1892 im hiesigen ärztl. Vereine empfahl. Das über­mangansaure Kalium übergiebt einen Theil seines Sauerstoffes der Blau­säure resp. dem Cyankalium, wodurch dieses zur Cyansäure resp. zu cyansaurem Kali wird, welch’ letztere Verbindungen weniger giftig sind. Kossá unterstützte diese Behauptung auch mit Experimenten an Thieren, indem, wenn er in den Magen eines Kaninchens übermangansaures Kali in genügender Menge einführte und hierauf irgend ein Blausäure ent­haltendes Gift, so konnte letzteres seine giftige Wirkung nicht entfalten, selbst auch bei übrigens tödtlichen Dosen nicht. Wenn das übermangansaure Kalium das Gift womöglichst in seiner

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