Dr. Bókai Árpád tanítványainak dolgozatai

Dr. Johann Antal: Experimentelle Untersuchungen zur Therapie der Cyanvergiftungen

Zur Therapie der Cyanvergiftungen. 119 gesammten Menge noch im Magen antrifft, kann es vielleicht von lebens­rettender Wirkung sein, wenn aber von der Blausäure, diesem sehr rasch resorbirbarem Gifte, irgend eine Quantität schon in die Cirkulation ge­langt ist, dann kann das Kalium hypermanganicum keine Wirkung mehr ausüben. Und demnach ist es noch immer nicht überflüssig, nach einem therapeutischen Verfahren zu forschen, welches nicht nur die im Magen angehäufte, sondern auch schon zur Resorption gelangte und im Blute cirkulirende Blausäure unschädlich zu machen im Stande ist, auf welche Weise immer, sei dies auf chemischem Wege! Dass dies bei einigen Giften möglich ist, beweisen die Baryumgifte, deren chemische Gegen­mittel, die schwefelsauren Salze, die löslichen Baryumverbindungen nicht nur im Magen und in den Gedärmen, sondern auch noch nach der Re­sorption im Blute und in den Gewebesäften unschädlich zu machen im Stande sind, indem unlösliches schwefelsaures Baryum entsteht. Aus den Niederschlägen dieser Verbindungen können zwar z. B. in Form von Embolien pathologische Veränderungen entstehen, diese sind aber in der Mehrzahl der Fälle weniger von Bedeutung, als die durch die löslichen Baryumsalze bewirkten nervösen und zum Tode führenden Verände­rungen. Im Laufe dieses Schuljahres, im pharmakologischen Institute mit der Prüfung der Wirkung der Kobaltsalze beschäftigt, reifte in mir nach Erwägung der chemischen Verhältnisse allmählich der Gedanke, dass viel­leicht die Kobaltsalze und besonders das leicht lösliche Cobaltum nitri cum oxydulatum jenes Gegenmittel der Blausäure sei, welches den obigen Anforderungen entsprechen dürfte. Wenn wir in einer Eprouvette zu einer überschüssigen Kobaltonitrat­lösung ein wenig Cyankalilösung oder Blausäure tröpfeln, entsteht ein schmutzigrother Niederschlag; der Niederschlag ist Kobaltocyanid. Den sich hier vollziehenden chemischen Prozess erklären folgende Gleich­ungen : Co(N03)2 -j- 2KCy = CoCy2 -j- 2KN03 Kobaltonitrat -|- Kaliumcyanid = Kobaltocyanid -j- Kaliumnitrat und Co(N03)2 -f 2HCy = CoCy2 -f 2HN03 Kobaltonitrat -f- Blausäure = Kobaltocyanid -J- Salpetersäure Wenn wir aber zu dem Kobaltocyanid-Niederschlage noch Cyankali­lösung hinzufügen, löst sich der Niederschlag auf und es bildet sich Kobaltocyankalium, welches nach längerem Stehen, in Folge der oxydirenden Einwirkung der Luft zu Kobalticyankalium wird. Ungar. Archiv f. Medizin. III. Band. 9

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