Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/2 (Budae, 1855)

Continuatio prima regiminis imperatoris ac regis apostolici Francisci (II.) I.

Vcrschetzinierigendae, modalitate abhinc jam notificata, sumptibus quidem Cas­sae Comitatus domesticae exstruantur; salaria nihilominus con­stituendorum duorum Chirurgorum sigillative cum annuis 200 florenis computanda, ita etiam sumptus in medicamenta, et alias Nosocomiorum necessitates requisita, quemadmodum anno 1786 ad Nosocomium in Comitatu Krassoviensi constitutum factum est, ea tamen positiva et ad ammussim ob­servanda cum praecautione nunc quoque ex Aerario camerati (quo circa Ca­mera Regia Hungarico-Aulica sub hodierno abhinc jam edocta habetur) sol­vantur, ut tales, qui Facultatibus propriis provisi sunt, sumptus in illos, eo- rundemque curam insummendos, iterum rebonificare teneantur, et ut expensae hae saltem eousque perdurent, donec abominabile hocce malum plene exstin­ctum fuerit, caeterum, ut super progressu suscipiendae curae de semestri in semestre cireumstantialis Relatio per praet. Dom. Vestras horsum submittatur, abhinc dein altissimo Loco praesentanda. Haec proinde benigna Resolutio Regia praet. Dom. Vestris fine disponen­dorum dispositionis hisce nota redditur. Datum Rudae ut s. 8 zugleich an dem nemiteken Vebel behandelt werden, besonders wenn keine örtliche Ztttfälle, oder Geschwüre der Zeugungstheile vorhanden sind, seltner eine Wieder- Ansteckung zur Folge haben. Das blosse Zusammenliegen venerischer Men­schen auf einer und der nemlichen Bettstätte lässt (insofern nur die venerischen Geschwüre in zärlere Theile gesunder Menschen in keine unmittelbare Berührung kommen) keine üble Folgen ahnden. Doch ist hier gelegenheitlich zu erinnern: dass bei so sehr eingerissener Lustseuche die Gewohnheit der Einwohner des Banats sich zu Tische eines gemeinschaftlichen Löffels den einer nach dem an­dern in den Mund führet, zu bedienen, gänzlich abgeschaft zu werden verdiene, weil es leicht ist, dass einer der Tischgenossen, wenn er ein veneriches Geschwür in dem Munde hat, seinen ansteckenden Geifer an dem Löffel hängen lasse, und so sein Vebel, weil die Oberfläche des Mundes nur mit einer zarten Haut bedeckt, und folglich zur Einsaugung des Giftes sehr bequem ist, auf seinen Nachbar fort­pflanze , und weil doch kein Einwohner so arm sein kann , dass er sich nicht ei­nen eigenen Löffel, entweder von Blech oder Holz, anzuschaffen und zu unterhal­ten im Stande wäre. Um aber die grössere Anzahl der Venerischen in ihren eigenen Wohnungen nachdrücksam behandeln, und selbst diejenigen, welche sich für gesund ausgeben, bis zur Verschwindung des gegründeten Argwohns alle 14 Tage untersuchen zu lassen, wäre es nothwendig das Banat mit einer hinlänglichen An zahl vonKunstverständigen, welche sowohl in der Arznei, als Wund­arznei-Wissenschaft wohl bewandert wären, zu versehen, und einem jeden von die­sen zur wöchentlichen oder auch öfteren Abstattung setnes Berichtes über die An­zahl , den Zuwachs , die Hauptzufälle, die Genesung, den Tod der Kranken, so wie über deren allenfalls für nöthig befundenen Vebersetzung in eines der Kran­kenhäuser, an den Kreisarzt anzuhalten, welcher letztere dann solch einer Anstalt Vorgesetzte Magistrats-Person mit dem Fortgange dieses gewichtigen Geschäftes zu bestimmten Zeiten bekannt zu machen hätte, damit aber die Behandlung der ve­nerischen nach einem durch die Erfahrung bestättigten Plane vorgenommen werden möge, so wäre solch ein H ei l p l an durch den Kreisarzt mit Zu­ziehung der ihm untergebenen Aerzte und Wundärzte zu ent­werfen und den sämmllichen Mitgliedern zur genauen Befolgung abschriftlich mitzutheilen. Auch tritt die medizinische Fakultät der Meinung der Pester medizinischen Fa­rn hullát bei, nämlich: dass die in den zwei aufzurichtenden Spitälern anzuslellen­den Wundärzte, weil sonst die Kranken darunter leiden müssten, nicht monalhlich gewechselt, sondern, wenn sie der von ihnen geschöpften Hoffnung entsprächen, in so lange beibehalten werden sollten, bis die Spitäler geschlossen werden mögen. Wien den 8. Oktober 1800. N. Dekan und medizinische Fakultät. Michael Jul. Edler v. Hau naher, der Arzneikunde Doctor und der Medizinischen Fakultät derzeit Dekan. Josephus Langmajer in. p. Facult. Med. Nótárius.

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