Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/1 (Budae, 1853)

Regimen Josephi II. imperatoris et regis

58 Domus pauperum, liaruiuqiie fundi, scopo Gyrgatliiim in Regno erigendi, specifice indicandi. Conci Cons. <M 8416. die 1. Septbr. 1783. (In seq. M. R. te 8212. ddto 22. Aug. 1783.) Probe regulata Politia inter reliqua id quoque exposcit: ut aedes ejus­modi , quibus mente turbatae personae praecludantur, atque a com­muni hominum societate segregentur / non desint. Ouoniam autem salutari ta- lismodi Instituto Regnum Hungáriáé provisum nec dum foret, SSma Sua Majestatis autem de eo: num inter Congregationes, et Con- fr a ter ni täte s in Regno hoc Hungáriáé, Partibusque eidem adjacentibus praeexistentes, ejusmodi quoque comperiantur , quarum fundus ex ipso earun- dem instituto char itat em, et pauperum sub leva men generaliter pro scopo habeat, constituendis talismodi aedibus, sufficientia suppeditare quiret subsistendi media? Hinc Magistratui hisce de benigno Jussu intimat Regium hoc Locumtenen- tiale Consilium : ut quam fieri potest exactissime circa Congregationes, et Con fraternitates, quae ex instituto suo pauperum intertentionem prae­cipue pro objecto habent relate ad gremium sui informare, ac ipsas intuitu talis­modi Instituti fundationales cum designatione actu praeexistentis fundi horsum quam primum repraesentare noverint. Datum Posonii ut s. / Nachricht über das Armeninstilut unter dem Namen: die Verein ig ung au s Liebe des Nächsten. Der wahre Arme, der durch Unglück s f all e , Leibesge­brechlichkeit und Alter zur Arbeit unfähig gemacht, sich seinen Un­terhalt nicht erwerben kann, hat auf das allgemeine Milleiden gegründeten Anspruch. Der muthwillige Bettler, der an Körper und Leibeskräften ge­sund , aus Trägheit und Hang zum Müssiggange nicht arbeiten will, und Betteln einer ehrbaren Erwerbung v or zieht, verdient die Strenge der Gesetzgebung. Aber die Anstalten zur Versorgung wahrer Armen, und die Vorkehrungen zur Abstellung des muth willigen B ette Ins sind so genau mit einander verbunden, dass sie sich wechselseitig unterstü­tzen, und erst von einander die volle Wirksamkeit erhallen müssen. Wenn der Müssiggang den Anlheil der würdigen Ar muth an sich reisst, so wird die öffentliche, und Prieatwohlthätigkeit wider Absicht und Bestimmung erschöp­fet; und ein einziger wahrhaft Nothdürftiger, der mit Grund sich beklagen kann, dass die öffentliche Versorgung ihn seinem Elende hilßos überlässt, dient unzählbaren Müssiggängern zu einem scheinbaren V or w an de, ihre Faulheit zu bemänteln, und die gegen sie gekehrte billige Strenge der öffentlichen Auf­sicht als Härte und Grausamkeit zu verschreyen. I on diesem Gesichtspunkte muss es jedermann deutlich in die Augen fällen, wie wichtig ergiebige Versorgungsanstalten nicht nur von der Seite sind, von welcher sie Dürftigkeit und Alter unterstützen, sondern auch von derjenigen, von welcher sie auf die Verminderung des Bet­teins einflüssen, das als die Pflanzschule der grössten Unordnungen, im All­gemeinen zum unendlichen Nachtheile gereichet, und insbesondere durch Ue- berlauf und ungestümme Zudringlichkeit jedermann nur zu sehr überlästig fällt. Die liebreiche I orsorge Seiner Majestät des Kaisers beschäftiget sich be­reits, älternlosen, oder sonst verlassenen Kindern in Findlings oder Waisen­832

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