Szakcikk gyűjtemény
Zur Einführung in die Papyrusausstellung der Königl. Museen in Berlin
dichte des Bakchylides, die Schrift des Aristoteles über den Staat der Athener, beide im Britischen Museum, und an die Komödien des Menander, im Museum in Kairo, erinnert. Auch unsere Sammlung besitzt eine Reihe solcher Texte, die eine wesentliche Erweiterung unserer Kenntnis der griechischen Literatur gebracht haben. Um mehr als 1200 Jahre von derZeit der Abfassung entfernt sind die Pergamentblätter, denen wir zwei neue Gedichte der Sappho verdanken (No. 86). Beide offenbaren uns das innige Verhältnis der Dichterin zu ihren jugendlichen Schülerinnen. Im ersten tröstet Sappho das junge Mädchen, das von ihr scheiden muß und den Abschied so bitter wie den Tod empfindet, indem sie an die schöne, gemeinsam verlebte Zeit erinnert, da sie miteinander die Feste der Göttin Aphrodite begingen. Aber auch den Zurückbleibenden fiel solche Trennung schwer: das zweite Gedicht widmet Sappho der Atthis, die das Scheiden einer der Freundinnen nicht verwinden kann, und faßt ihre gemeinsame Sehnsucht in Worte : „Didi hielt sie der Göttin gleich, und an Deinem Liede vor allem erfreute sie sich. Jetzt aber glänzt sie unter den lydischen Frauen wie nach Sonnenuntergang der rosen- fingrige Mond, der alle Sterne überstrahlt; sein Lidit breitet sich über das salzige Meer und die blumenreidien Felder. Schön ist der Tau gefallen, in Blüte stehen die Rosen, die zarten Anthryska und der blütenduftige Klee. Sie aber geht oft hin und wider, der freundlichen Atthis gedenkend, und ihr Herz ist schwer von Sehnsucht und Kummer. Sie ruft uns laut, zu kommen, und das Unhörbare trägt uns die vielhörige Nacht über das Meer zu.“ Leider sind die beiden in dreizeiligen Strophen geschriebenen Gedichte unvollständig. Hundert Jahre nach Sappho dichtete Korinna ihre schlichten Lieder für die Frauen und Mädchen von Tanagra. Die beiden Gedichte, die wir jetzt besitzen, machen uns ihre Art zum ersten Male bekannt, denn was man bisher — 27 —