Szakcikk gyűjtemény

J. Pagel: Vom Berliner Internationalen Historiker-Kongress

4 Dienstag den n. August vor einer grösseren Korona in einem Saal der Philharmonie mittelst Projektionsapparates wiederholt. — Von allge­meiner und kulturgeschichtlicher Bedeutung ist der Inhalt des am 8. August in unserer Untersektion gehaltenen Vortrages von Prof. Gerland aus Clausthal „ Ueber die Stetigkeit in der Entwickelung der physikalischen Kenntnisse”. An zahlreichen Beispielen lieferte Vortragender die Belege dafür, dass ein grosser Teil der physikalischen Gesetze und Tatsachen nicht sprungweise und unvermittelt gefunden worden ist, dass vielmehr ihre Urheber, die in den Geschichtswerken als solche angeführt werden, Vorgänger hatten, sehr oft einfache, schlichte Männer aus dem Volke, Laien, gewöhnliche Techniker und sonstige nicht rein wissenschaftlichen Kreisen entstammende Leute, die von ihren Entdeckungen nicht viel Aufhebens machten und aus Bescheidenheit besondere Publikationen darüber unterliessen, weil sie die Ergebnisse ihrer Arbeiten für etwas Selbstverständliches hielten. Es bestätigt sich, wie in der Erörterung über den inhaltsreichen Vortrag betont wurde, auch hierbei die alte Tatsache, dass die jüngeren Generationen auf den Arbeiten der Alten fussen, wie Zwerge auf den Schultern der Riesen. Freilich hat nach den schönen Auseinandersetzungen von Malpighi und Schopenhauer Anspruch auf die Bezeichnung als „Erfinder” oder „Entdecker” nicht derjenige, der einen neuen Gedanken zufällig gefunden und gelegentlich geäussert hat, sondern nur der, der die Neuheit mit wissenschaftlicher Methode ermittelt, bearbeitet, exakt begründet, die neue Tatsache in weiteren Kreisen verbreitet und für ihre Anerkennung und dauernde Einverleibung in die Wissenschaft gesorgt hat. — Eine kürzere Mitteilung, verbunden mit bildlichen Demonstrationen machte am io. August noch der sehr gelehrte Privatdozent der med. Geschichte an der Univ. Kristiania Herr Dr. Adolf Fonahn über einen vorher nicht gekannten „Pharaonenarzt Jwti” und lieferte damit einen neuen Beitrag zur Liste der altägyptischen Aerzte. An der Diskussion beteiligten sich die Herren Sudhoff aus Leipzig und unser ständiger Schriftführer, Kolk Paul Richter-Berlin, der bekannte Historiker der Dermatologie. Der Vollständigkeit halber seien noch zwei Vorträge erwähnt, nämlich der von dem hervorragenden Prof, der klassischen Philologie und Mitglied der Akad. der Wiss. in Kopenhagen, Heiberg, in der allgemeinen Sitzung vom 7. August Gehaltene, dessen Thema lautete: „Ueber den Mathematiker Archimedes auf Gru?id eines neuen handschriftlichen Dokuments” (Ref. war leider an der Anhörung verhindert und vermag daher über den Inhalt noch nichts zu berichten), sowie der Vortrag des Leipziger Gym­nasialprofessors Dr. Joh. Ilberg, des bekannten und um die philologische

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