Szakcikk gyűjtemény
J. Pagel: Vom Berliner Internationalen Historiker-Kongress
2 hervorgetreten. Nur ein Vortrag wurde in nichtdeutscher Sprache gehalten, der englische von Ferguson, dem bekannten Glasgower Gelehrten und Kulturhistoriker, der noch am letzten Kongresstage (12. August) über Polydorus Vergilius sprach. Es handelt sich um einen nicht gerade in weiteren Kreisen, sondern nur in dem engeren der Kulturhistoriker bekannten italienischen Autor aus der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts, der aus Urbino stammte, sich eine Zeit lang in England aufgehalten und u. a. ein für die Geschichte der Wissenschaft und namentlich der Chemie bemerkenswertes Buch de rerum inventoribus verfasst hat. In der Diskussion fügte Sudhoff nähere Einzelheiten über den Autor und die Ausgaben seiner Schrift hinzu und wies namentlich auf die Stellung hin, die Polydorus Vergilius in der Gelehrtengeschichte der Renaissancezeit eingenommen hat. Den eigentlichen Reigen der Vorträge eröffnete am 6. August nachmittags unmittelbar nach Konstituierung der „Untersektion” (unter Leitung des Geheimen Oberregierungs- und Vortragenden Rats Herrn Professors Dr. von Buchka, dem Sudhoff als Ehrenpräsident zur Seite stand) unser lieber Freund, der hochgelehrte und verehrte Kollege aus Budapest Hr. Dr. Tiberius v. Györy mit einer höchst interessanten Vorlesung „über den medizinischen Unterricht an der Universität Nagyszombat (Tyrnau)”. Bekanntlich besass Tyrnau, eine Stadt im Pressburger Comitat, während des 18. Jahrhunderts auch eine Universität, an der die Medizin freilich nur sehr stiefmütterlich bedacht war. Die Mittel für den Unterricht waren höchst bescheiden. Es fehlte an einem botanischen Garten, an Leichen und an klinischem Material. Vortragender wusste über Einzelheiten zu berichten, die geradezu die Heiterkeit der Korona erregen mussten. Trotz wiederholten Drängens der sehr verständigen Professoren wurden die geforderten Mittel von seiten der Regierung nicht bewilligt. Bekanntlich ging dann die Universität 1773 ein und wurde mit der Budapester vereinigt. Bei der Diskussion über den Vortrag (der in der Festschrift zum 70-jährigen Geburtstage von Baas erschienen ist) wies Referent auf manche Analogieen der Vorgeschichte der Tyrnauer medizinischen Fakultät mit dem Berliner collegium medico-chirurgicum als Vorläufer der Berl. med. Fakultät hin. Auch erwähnte er, dass merkwürdiger Weise vielleicht infolge der schlechten Zustände der Heimat, ungarische Mediziner Stellungen an der neugegründeten Göttinger Universität suchten und fanden. Der folgende Tag, Freitag, der 7. August, brachte zunächst einen ganz vorzüglichen, wegen seiner Klarheit und Gründlichkeit höchst wertvollen Vortrag über das Verhältnis Lamarcks zu Darwin von Professor May aus Karlsruhe, der in der Diskussion auf Anregung des Referenten noch als dankenswerte Ergänzung einen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand des Antidar-