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J. Pagel: Zum Hundertjährigen jubiläum der Universität Berlin

6 799 für die übrigen Fächer der Medizin eine solche Musterung sehr am Platz wäre. Leider fehlt in dem zu Anfang dieses Aufsatzes erwähnten Verzeichnis ein nach Realien geordnetes alphabetisches Sachregister, so dass ohne mühsame Auszählung, für die meine Kräfte zurzeit nicht ausreichen (wenngleich ich gern zugebe, dass diese Aufgabe dem Historiker zufallen müsste, da ja der grösste Teil dieser Urkunden bereits der Geschichte angehört), es jetzt völlig unmöglich ist festzustellen, wie und wie oft die emzelnen Kapitel der Medizin zum Gegenstand literarischer Bearbeitung gemacht worden sind und welcher Wert den verschiedenen Produkten im einzelnen zukommt für de?i Gesamtfortschritt der Erkenntnis. Durch Zusam­menstellung der betreffenden Serien könnte man meines Erachtens überraschende Aufschlüsse gewinnen nicht bloss darüber, wie die Ent­wicklung im einzelnen erfolgt ist, und wie ein Steinchen nach dem andern sich allmählich bis zu dem gegenwärtigen stolzen Bau angereiht hat, sondern auch über die Art und Dauer gewisser jeweilig vorherrschender Strömungen und Richtungen, für die wir damit auch aus der Berliner Medizin die unentbehrlichen Belege und Beweisstücke erhielten, womit die bekannten Tatsachen der Geschichte bestätigt und manche bisher nicht bekannte sicher gewonnen würden. Wer weiss denn noch von der heutigen Generation, dass schon in einer relativ frühen Zeit unserer medizinischen Fakultät der Einfluss der Musik und Poesie auf kranke Individuen (Menschen und Tiere!!) in einzelnen (ich zähle deren für die Jahre 1818—1835 sechs) Doktorschriften erörtert wurde? Welcher Professor mag zu diesem Vorwurf die Anregung gegeben haben, die einen verhältnismässig so fruchtbaren Boden gefunden hat? Und warum hat denn gerade in einer bestimmten Periode (nämlich in den Jahren 1828 bis 1845) das Thema von der Euthanasie (9 mal) die Geister angeregt? Diese eigentümliche Popularität und beliebte Variation von damals zeitgemässen Thematen, die später vollständig und spurlos wieder verschwanden, könnte belustigend wirken, wenn das Thema an sich nicht so ernst wäre. Es bestätigt sich auch hier das Wort unseres genialen Naturphilosophen Steinheim, der von den Knaben im Garten spricht, die alle auf den einen Fleck hinlaufen, wo eine Knabe irgend eine merkwürdige Blume oder Frucht entdeckt hat. Und wann ist zum ersten Male vom Morbus Brightii die Rede? Bietet dieses Datum (1936) nicht auch historisches Interesse ? Sicher ist das Thema den damaligen Genossen etwas delikat erschienen: denn es hat in den Jahren 1836, 37, 38, 41, 43 und 44 nur je eine Bearbeitung gefunden, und diese Tatsache erklärt sich aus der damaligen ersten Bekanntschaft der Affektion. Und wie oft hat beispielsweise Diabetes mellitus als bequemes Doktor­thema hergehalten? Ich zählte 72 mal, darunter innerhalb der Tage

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