Szakcikk gyűjtemény

J. Pagel: Zum Hundertjährigen jubiläum der Universität Berlin

8oo 7 vom 2. bis 5. August, im Jahre des Heils 1865 allein 5 mal! Welcher Dozent oder Assistent steckte damals dahinter, welches wichtige Problem der heute noch rätselhaften Affektion war mit einem Male aufgetaucht und erheischte so dringend die Lösung? — Oder sollte damit dem neuen Stern, der am klinischen Himmel Berlins damals zu glänzen begann, eine besondere Huldigung zu teil werden? Diese und viele andere Gedanken und Anregungen sind Schreiber dieser Zeilen bei seiner Musterung der Dissertationstitel gekommen; es sind Fragen aufgetaucht, deren Beantwortung für sich den Inhalt einer an Umfang nicht zu knappen Dissertation bilden könnte. Es ist tief bedauernswert, dass das Archiv der hiesigen Universität kein einziges Exemplar der älteren Dissertationsliteratur geborgen hat. Auch aus der jüngeren Zeiten fehlen viele. Man ist auf die Kgl. bez. Univ.-Bibliothek angewiesen. Vielleicht finden sich einzelne Serien in den Bibliotheken derjenigen Anstalten, aus denen die Arbeiten hervor­gegangen sind, und für die wichtigsten darf man das wohl als sicher voraussetzen. Aber vieles ist in alle Winde zerstreut und für die Fach­genossen nur schwer erreichbar. Eine sehr angenehme Zugabe bieten übrigens die Verzeichnisse insofern, als die Geburtstage der Verfasser (mit wenigen Ausnahmen) und in den jüngeren Jahrgängen sogar das Curriculum vitae bis zum Tage der Promotion gekürzt angegeben sind. Das macht jene als zuverlässige Quellen für Jubeldaten und ähnliche Zwecke verwertbar. Ueberhaupt entspricht dieses Unternehmen einem längst empfundenen Bedürfnis und ist geeignet, endlich die schwere von mir vor vielen Jahren signalisierte Lücke in der deutschen medizinischen Biographik einigermassen zu verkleinern, wenn auch nicht ganz aus­zufüllen. So bilden die Dissertationen in ihrer Gesamtheit ein grosses Stück Zeit-, Kultur- und Gelehrtengeschichte. Vor allem überrascht die Tat­sache, dass manches „aktuelle” Problem schon in der Jugendzeit unserer Universität in Angriff genommen worden ist. So berichtet u. a. Themer 1811 über einen durch Trepanation geheilten Fall von Epilepsie. Dass es auch an kulturgeschichtlich denkwürdigen originellen Scherzen nicht gefehlt hat, beweist die Abhandlung mit dem Titel: „De morbo demo- cratico, nova insaniae forma”, die 32 Seiten stark unter dem 21. Dezember 1849 erschienen ist, während der Promovendus Carl Theodor Groddeck (geb. in Danzig 11. April 1826) tatsächlich erst am 12. Marz 1850 die Doktorwürde erlangte, (vielleicht wegen der Bedenken, die die Dissertation erregt hatte?) Doch ich verlasse diese Ausführungen, die lediglich Nebenbei unde, Parergä bei der Erfüllung des Hauptzweckes meiner Musterung bildeten.

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