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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

25] Frauenleben und -leiden am Aquator und auf dem Polareise. 235 hohem Ansehen stand — der Utchickchalli-Eskimo tätowieren sich auch an Armen und Schenkeln, wie Amundsen (1. c. p. 288 u. 289) abbildet, aber auch an den Augen, Wangen und Halse, indem ein mit Tran getränkter und mit Lampenruß geschwärzter Faden mittels einer Nadel in regelmäßigen Abständen durch die Haut gezogen wird. Der abgestreifte Ruß bleibt in der Haut zurück und heilt in dieselbe ein (cf. Otto Stoll, Geschlechtsleben, Leipzig, Veit S. 75 und Abbild. S. 79): der Aberglaube, daß die Schädel der Weiber, die nicht so tätowiert sind, im Himmel zu Trangeschirren würden (Paul Egede), soll die Ursache dieser Tätowierung sein. Die Behandlung der Haare bei den Eskimos geschieht bloß aus Bequemlichkeit: Kurzschneiden bei den Männern, Zusammen­drehen und Aufbinden bei den Frauen — wie erwähnt mit Hilfe des Urins, um sie glänzender und geschmeidiger zu machen. — Von Krankheiten, welche die Eskimos dem Eindringen der Kultur wahr­scheinlich zu verdanken haben, ist in erster Linie die Tuberkulose zu nennen, deren rapides Fortschreiten in Grönland vonNansen (l.c.p.290) teils auf die schlechtere Kleidung, teils darauf geschoben wird, daß sie jetzt das ganze Jahr hindurch in ihren feuchten, ungesunden Häusern, wo die Ansteckungskeime den vorzüglichsten Nährboden finden, leben müssen. Endlich, daß sie europäische Kost haben, während früher ihre fette Kost und besonders der Speck sie vorzüglich widerstands­fähig gegen diese Krankheit machte. Weiter haben die Pocken einen großen Teil der Bevölkerung hingerafft. Merkwürdig aber ist, daß die Grönländer zum großen Teil freigeblieben sind von Syphilis. Sie ist dort oben, sagt Nansen (1. c. p. 291), nur an einer Stelle zu finden, nämlich in Arsuk in Südgrönland, wo man die Krankheit zu isolieren sucht. Trotzdem hat sie um sich gegriffen und es ist leider Aussicht vorhanden, daß sie sich ausbreiten und die ganze Bevölke­rung auch auf diese Weise verseuchen wird.“ — Die Sonnenwend­feier, das Kelandispiel, schildert Amundsen (1. c. p. 278—281) als einen langweiligen Tanz der Erwachsenen und der Kinder, mit Ge­sang und Trommelbegleitung, wobei es ihm unbegreiflich erschienen sei, worin das Vergnügen bei diesem Tanz bestehe. Bei jeder Arbeit wird gesungen, aber eine einförmige Melodie. In bezug auf den Tod der Frau sagt Dalager (Nansen, 1. c. p. 113): Einer Frau, die mit dem Tode ringt und sich keines be- sondern Ansehens erfreut, kann es wohl passieren, daß sie lebendig begraben wird, wovon wir am Orte vor kurzem ein Beispiel hatten, das recht jämmerlich war, indem mehrere erzählten, daß sie die Be­grabene noch lange Zeit im Grabe nach einem Trunk hätten rufen hören. Der eigentliche Grund hierfür soll bei den Eskimos in der

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