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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise
236 F. v. Winckel, [26 übermäßigen Furcht derselben vor der Berührung mit einem Toten liegen. Infolgedessen ziehen sie dem Sterbenden, ganz gleich, ob Mann oder Frau, oft schon lange vor dem Eintreten des Todes die Leichenkleider an und treffen alle Vorbereitungen zum Hinausbringen und Begraben der Leiche, während der Kranke ihnen von seinem Lager aus zusieht. Die Toten werden sofort nach ihrem Abscheiden hinausgebracht und zwar, wenn sie in einem Hause gestorben sind, durch das Fenster, wenn in einem Zelt, durch eine eigens für diesen Zweck in die Hinterwand gemachte Öffnung. Auf der Ostküste wird jedoch nach Holm die Leiche auch mittelst eines ihr um die Beine gebundenen Riemens von Seehundsleder aus dem Hausgang hinausgeschleift (Nansen, 1. c. p. 217). Die Toten werden entweder bégraben oder ins Meer geworfen. Den Männern werden ihre Habe wie Kajak, Waffen und Anzüge, den Frauen ihre Nähutensilien, Krummesser auf oder neben das Grab, beim Versenken in das Meer an den Strand gelegt. Wer den Toten hinausgetragen hat oder ihn oder etwas ihm Zugehöriges berührt hat, ist für einige Zeit unrein und muß sich nach Vorschrift der Angekoker gewisser Speisen oder Arbeiten enthalten. Der Tod flößte den Eskimos nach Amundsen (1. c. p. 208) nicht die geringste Furcht ein. Waren sie krank oder ging es ihnen schlecht, dann nahmen sie mit aller Seelenruhe Abschied vom Leben und erstickten sich. Während unsers Verkehrs mit ihnen kamen zwei solcher Fälle vor. — Die guten Menschen kommen nach ihrer Ansicht auf den Mond, die bösen in die Erde hinab. Daß die Eskimos noch heute in der Steinzeit leben, wurde sowohl von Nansen (1. c. p. 288) wie Amundsen (1. c. p.227) bewiesen, da sie keine andere Art des Feueranzündens kennen, wie zwei Stücke Holz aneinanderzureiben und noch Lanzen, Pfeile und Bogen aus Renntierhorn gebrauchen, außerdem zum Fangen der Fische sich nur der Spieße aus Renntierhorn bedienen. Wenn man daraus aber auf einen minderwertigen Verstand derselben schließen wolle, so täte man ihnen unrecht, da die vanscheinend so primitiven Gegenstände sich den vorhandenen Bedürfnissen und Verhältnissen so gut angepaßt erwiesen, wie sie nur die Erfahrung und ein kluges Ausprobieren durch die Jahrhunderte hindurch hergestellt haben konnten. Wenn wir zum Schluß nun uns die Frage vorlegen, welche Übereinstimmungen in dem Leben des Weibes am Äquator und am Pole zu finden sind, so müssen wir zunächst noch die genauere geographische Lage ihrer Länder angeben: so liegt die Balistation von Zint- graff etwa 7° nördlich vom Äquator und auf dem 10.° östlicher