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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

230 F. v. Winckel, [20 nicht von Männern oder Weibern, sondern von kleinen Tieren oder Zugtieren waschen sollen. Das würde wohl eine religiöse Vorschrift sein und nicht wie bei den Eskimos sich aus dem Mangel an warmem Wasser erklären lassen. Bei den Eskimomädchen tritt während der arktischen Nacht 4 Monate lang die Menstruation nicht ein und obwohl sie meist mit 14 Jahren heiraten und auch konzipieren, bekommen sie die Menses doch zuweilen erst mit dem 19.—20. Jahr (Cook, Newyork Journ. of gynecol. and obstetr. 1894 Febr.—April), v. Haven fand, daß von 100 Grönländerinnen 88 die erste Menstruation zwischen 15—17 Jahren be­kamen, bei 5 trat sie früher, bei 7 erst nach diesem Alter ein und Mac- Diarmid hat von den Eskimoweibern behauptet, daß sie nur im Sommer ihre Regel hätten, er schreibt somit der Winterkälte eine hemmende Ein­wirkung zu. Von andern wird dieser Einfluß bestritten und bei den Eski­mos, wo schon nach kaum eingetretener Pubertät ein reger Geschlechts­genuß beginnt, wird dieser wahrscheinlich für den früheren Eintritt der Menses und deren Wiederkehr auch in der arktischen Nacht maßgebend sein. Der Vollbluteskimo verheiratet sich sobald er eine Frau versorgen kann, weil er weiblicher Hilfe bedarf, um seine Felle zu gerben, seine Klei­der zu nähen. , Er verheiratet sich oft schon bevor er zeugungsfähig ist, und auf der Ostküste von Grönland ist es nach Nansen etwas ganz ge­wöhnliches (1. c. p. 116), daß er drei- bis viermal verheiratet gewesen ist, ehe jener Zeitpunkt eintritt. Ehezeremonien finden nicht statt. Der Eskimo schleppt ein Mädchen, was ihm gefällt, ohne weiteres in sein Haus. Nach Amundsen (1. c. p. 242) soll das Mädchen, wenn sie 14 Jahre alt ist, den Bräutigam aufsuchen oder er zu ihr kommen und mit ihr im Hause der Eltern wohnen — so wäre es bei den Neochtjilli-Eskimos am magnetischen Nordpol. Nach Nansen aber (1. c. p. 117) durfte sich bei den grönländischen Eskimos das Mädchen unter keiner Be­dingung merken lassen, daß sie den Freier haben wollte, selbst wenn sie noch so verliebt in ihn war, und mußte sich bei der Entführung sehr sträuben, jammern und klagen. Vielweiberei ist bei den Eskimos gestattet, die meisten guten Seehundsfänger haben daher zwei Frauen, aber nie mehr. Dalager erwähnt, daß seinerzeit auf der West­küste Grönlands kaum der zwanzigste Teil der Grönländer zwei, sehr selten drei und nur ausnahmsweise vier Frauen gehabt, doch habe er einen Mann, der elf Weiber gehabt, gekannt (Nansen 1. c. p. 120 Anm.). Bei den Eskimostämmen an der Beringstraße gelten nach Nelson die zum ersten Male menstruierenden Mädchen als unrein für 40 Tage. Sie müssen sich in einem Winkel des Hauses aufhalten, mit dem Ge­sicht gegen die Wand gekehrt, stets ihre Kapuze über ihren Kopf ziehen und ihre Haare wirr über die Augen hängen lassen. Das

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