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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise
21] Frauenleben und -leiden am Aquator und auf dem Polareise. 231 Haus dürfen sie nur des Nachts verlassen, wenn alles schläft. Im Sommer beziehen sie ein rohes Obdach außerhalb des Hauses. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist baden sie, ziehen neue Kleider an und können nun geheiratet werden. Bei dem Kuskokwin-Eskimo am untern Yukon werden nach Nelson häufig schon Kinder miteinander verheiratet und zwar die Mädchen oft mit 3—5 Jahren. Sie bleiben dann bei ihren Eltern und der junge Gatte zieht zu diesen in ihr Haus. Ebenso bei den Cum- berland-Eskimos. Und während sonst, wie wir erfahren werden, die Ehen unter Blutsverwandten bei den Eskimos verpönt sind, heiraten die Unalit-Eskimos an der Beringstraße gern Cousinen und andere Blutsverwandte, weil man annimmt, daß diese bei Hungersnot ihre Nahrung mit dem Manne teilen, während eine Frau aus fremder Familie dem Manne die Vorräte stehlen würde (Nelson). — Nach Bessels kohabitiert der Inuit (Eskimo) mit besonderer Vorliebe von hinten. Männer wie Frauen liegen nackt in der Nacht dicht aneinander unter einem Seehundsfell, dem Gast macht man Platz, indem man nur ein wenig rückt. Die Frauen prostituieren sich während der Abwesenheit ihrer Gatten. Außerdem aber gibt es auch noch Professionshuren, jedoch selten. Ehen zweier Geschwisterkinder untereinander, wie überhaupt zwischen nahen Verwandten, sind im allgemeinen nicht erlaubt. Nicht einmal Pflegegeschwister, die zufällig zusammen erzogen sind, dürfen sich heiraten. Dasselbe Verbot findet sich unter wenig verschiedenen Formen bei den Hindus, den Chinesen, in der griechischen Kirche, bei den Altkatholiken, zum Teil auch bei den Slavonen, den Indianern und vielen andern. — Die Scheidung der Ehe ist ebenso leicht fertig wie die Heirat. Ist der Mann seiner Frau überdrüssig, so braucht er sich nur von ihr zu retirieren, wenn er sich schlafen legt und dabei kein Wort zu sprechen, dann sammelt Der Hauptzweck der grönländischen Ehe ist unbedingt die Kindererzeugung, unfruchtbare Weiber sind geringgeschätzt, unfruchtbare Ehen werden oft aufgelöst. Die Fruchtbarkeit der Grönländer und amerikanischen Eskimos ist gering, 2—4 Kinder in jeder Ehe ist die Regel, wenn auch Beispiele von 6—8, ja noch mehr Vorkommen. Zwillinge sind selten. Die Niederkunft der Grönländerinnen ist gewöhnlich leicht, doch kommen bisweilen auch schwere Entbindungen vor; dann halten sie nach Egede (Nansen 1. c. p. 127) der Gebärenden ein Nachtgeschirr über den Kopf in der Einbildung, daß die Entbindung dann leichter und schneller gehe. Eine solche Verwendung am nächsten Morgen die Frau ihre Kleider und kehrt in aller Stille in ihr Vaterhaus zurück.