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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

228 F. v. Winckel, [18 mehreren Stellen zugleich entstanden sein könnten, hier ausgeschlossen sein müßte, weil sie zu viele und zu charakteristische Übereinstimmungs­punkte besäßen. Daraus schließt er also, daß der Verkehr zwischen den alten Norwegern und Eingeborenen Grönlands durchaus nicht so oberflächlich sein konnte, wie man gewöhnlich annehme. Schicken wir aber, ehe wir auf den gynäkologischen Teil dieser Skizzen eingehen, einige Bemerkungen über die Eskimos im ganzen voraus, so rechnet Nansen sie (1. c. p. 16) zu den mittelgroßen Völkern und erwähnt von den Frauen, daß bei ihnen die schmalen Hüften und die auffallend kleinen Hände und Füße zu sehen seien; die ersteren erklärt er dadurch, daß die Eskimofrauen soge­nannte runde, die Europäerinnen aber flache, breite Becken haben. Dasselbe sagt Hutter von den Kamerunnegerinnen, an denen er die schlanken Hüften und den meist schön gebauten Körper bewunderte. Was die Dichtigkeit der Bevölkerung betrifft, so zählte Nansen 1889 5614 Personen, darunter 2591 Männer, also 3025 Weiber, also auf einen Mann kamen 1,16 Frauen; dagegen fand Kapitän Holm (Nansen 1. c. p. 104) in Imarsivik auf der Ostküste Grönlands auf 21 Einwohner nur 5 Männer. Im ganzen hat aber die Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten in jenen Gegenden sehr abgenommen (von 30000 auf der Westküste vor 1V2 Jahrhunderten auf 10117 i. J. 1889). Denn während die in das Land übergesiedelten Europäer, die sich ja im Grunde von den Eskimos ernähren, sich oft Reichtum erwerben und im Überflüsse leben, verarmen die Eskimos. Die Gesetze, auf denen der grönländische Heidenstaat basiert, sind dabei nach Möglichkeit in der Praxis durchgeführter Sozialismus und in dieser Beziehung christlicher, als irgendein christlicher Staat. Bei der Geburt eines Sohnes jubeln die Eltern, bei derjenigen einer Tochter sind sie unzufrieden. Aber die Eskimos hängen mit außergewöhnlicher Liebe an ihren Kindern und tun alles, was sie ihnen an den Augen absehen können. Sie werden auch sehr lange gestillt; 3—4 Jahre sind nicht ungewöhnlich, Nansen (1. c. p. 128) erlebte sogar 10—12 Jahre. Zuweilen versucht sogar eine Frau, die noch nicht geboren hat, ein ihr geschenktes Kind anzulegen, da erzählt Amundsen (1. c. p. 240) eine reizende Geschichte, wie eine solche dem Säugling rasch einen Schluck Wasser in den Mund aus dem ihren einfließen läßt. Bei der Gelegenheit erfahren wir auch, daß dieselbe Eskimofrau als Lutschbeutel dem Säugling ein einfaches Stück Speck in den Mund steckt, durch das ein langer Stecken gebohrt ist, damit jenes Stück nicht verschluckt werden kann. Jede Züchtigung der Kinder wird vermieden, deshalb sind denn auch die Kinder unter sich sehr verträglich, nie zänkisch. Die Mutter lebt mit den Kindern

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