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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

222 F. v. Winckel, [12 folgt: Im eigentlichen Grasland sitzen die Brüste der Weiber ge­wöhnlich auf schmaler Grundfläche auf, ragen weit hervor und endigen in zapfenförmiger Brustwarze. Man kann sie also im allgemeinen als stark, wenigstens als voll bezeichnen, die Form ist häufig konisch. Rasch senken sie sich aber und werden häufig bald hängend; bei jungen Mädchen aber sind sie fast stets straff und fest und man be­kommt nicht selten bei solchen klassisch schöne, herb jungfräuliche Formen zu sehen. Bei den Bali-njong sah Hutter ein Weib, dessen rechte Brust tadellos geformt war, während die linke ganz schlapp weit herabhing. Aber die hängende Form in der Ausdehnung, wie sie im Waldlande häufig zu sehen, beobachtete Hutter bei den sehnigeren und mageren Graslandnegerinnen nie. Bei einer Waldlandnegerin fand er beide Brüste so schlaff, daß die linke bis zur Scham, die rechte bis über den Nabel herabhing, jede Brust eine lange Haut­falte und unten daran kugelförmig noch aufgetrieben mit auffallend langer Warze. Bei dem frühzeitigen Herabsinken der Brüste ist offenbar der Mangel der Kleidung und wohl auch das lange Stillen der Kinder schuld. In Mabesse sah Hutter ein Weib mit ganz zer­fressenen Brüsten: die eine bot eine große eiternde Fläche dar, die andere hing „in Fetzen“ herunter; ob hier Karzinom oder Mastitis vorlag, ist aus der Beschreibung nicht mit Sicherheit zu entnehmen. Wie in Deutschland zur Zeit der Minnesänger, so herrscht bei den Negern jener Gegenden noch jetzt eine Sitte, wonach der Häuptling eines Dorfes für den angekommenen Weißen außer Ziegen, Schafen, Schweinen, Hühnern, Palmwein und Durrabier auch junge Frauen und Mädchen seines Haushaltes als lebende Gastgeschenke sendet. Hierin haben die Waldstämme ein ziemlich weites Gewissen, indem das Oberhaupt der Familie oder der Ehemann nicht eben selten aus den Reizen seiner weiblichen Angehörigen durch Anbieten derselben zur Benutzung Kapital zu schlagen sucht und auch im Graslande ist die Sitte allgemein üblich, daß der Häuptling aus seinem Haushalte junge Weiber, die er als seine Töchter bezeichnet, was übrigens nicht wörtlich zu nehmen ist, zur geschlechtlichen Benutzung übersendet. Wie wenig die Kleidung der Negerin als Verhüllung betrachtet wird, erfuhren Hutter und Zintgraff in drolliger Weise. Sie hatten nämlich zur würdigen Feier eines Tanzes zwei Stationsfrauen ein Paar weiße, lange Frauenhemden geschenkt; nun stolzierten dieselben damit an und als sie sich zu jener Füßen zum Palmweineinschenken nieder­kauerten, hoben sie in gänzlicher Verkennung ihres Zweckes die Hemden hoch bis über die Hüften, damit sie ja nicht schmutzig würden. Die jungen Mädchen und Frauen gehen bis nach der Geburt des ersten Kindes vollkommen nackt; höchstens daß sie bisweilen eine dünne

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