Szakcikk gyűjtemény
F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise
Schnur um die Hüften tragen. Nachher haben sie an dieser Schnur handbreite kleine Schürzchen vorn und rückwärts. An Stelle der Bekleidung ist das fast ausnahmslos geübte Einreiben des Körpers mit Rotholz gebräuchlich. Ein Schamgefühl ist den Negern nicht angeboren, sondern wird ihnen höchstens anerzogen. Gibt man den Leuten Zeug zur Verhüllung der Scham, so verstehen sie nicht warum: der oder die eine hält es sich an den Kopf, sie drapieren es anderswo, weil es ihnen da besser gefalle, oder lassen es vielleicht am bezeich- neten Platze, nur weil es dem Geschmack zufällig entspricht. Worin besteht nun die tägliche Beschäftigung der Weiber? Hutter spricht von einer Arbeitsteilung zwischen den beiden Geschlechtern. Die Feldarbeit obliege fast ausschließlich den Weibern; beim Hausbau bestände ihre Arbeit lediglich im Wasserherbeischleppen. Dagegen werde das Korbflechten, die Anfertigung von Taschen, Stricken und Mützen, das Spinnen des Fadens mit der Spindel nur von den Männern besorgt, während die älteren Weiber die Anfertigung stärkerer Fäden ausführten. Das Herbeischleppen der Lebensmittel aus den Farmen, sowie von Feuerholz, die Zubereitung der Speisen und die Kinderpflege sei selbstverständlich auch Sache der Weiber. Das Fleisch werde in Wasser gesotten, oder in Palmöl gekocht, ebenso die Pflanzennahrung. Vielfach würden aus den Knollenfrüchten allein, oder auch mit Mais, Maismehl, Erdnüssen und Bananenmehl zusammengeknetet Klöße geformt, die ihre rundliche Form durch Reiben an den Bäuchen der die Küche besorgenden Weiber erhielten und in Palmöl gesotten würden. Aus der heißen Öltunke würden sie dann mit gespreizten Fingern ganz oder in Stückchen, die noch rasch mundgerecht geknetet würden, herausgefischt — jedenfalls eine recht appetitliche Bereitung. Bei den Negern nehmen beide Geschlechter ihre Mahlzeiten in hockender Stellung gemeinsam ein, bei den Kanaken speisen dieselben nicht gemeinschaftlich, sondern die Männer zuerst und die Frauen bekommen nachher den Rest. Im Behandeln der Haare sind Negerin und Kanakin wieder beinahe einander gleich. Bei der Kanakin werden dieselben entweder künstlich gekräuselt, oder auch ganz abgeschabt, so daß der Kopf kahl erscheint; an den Genitalien werden die Schamhaare meist von den Mädchen und Frauen selbst entfernt. Die Banyangweiber gefallen sich in den tollsten Haartrachten. Wollte man, sagt Hutter, sie alle beschreiben, so gäbe es ein eigenes Buch und ein noch dickeres mit Zeichnungen derselben, denn mit Worten könne man diese Figuren nicht wiedergeben — so im Waldlande. Bei den Balis rasieren sich die Weiber den Kopf meist ganz kahl, oder es bleibt in der Mitte ein 13] Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise. 223