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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

Die Ansiedelungen im westafrikanischen Urwalde, wozu natürlich auch die Pflanzungen, die Farmen, gerechnet werden müßten, seien nach Hutter so recht deutlich ein Gegenbeweis gegen die gedanken­lose Mär von der Faulheit des Negers; sie widerlegten aufs gründ­lichste die Redensart, daß in den Tropen den Leuten alles einfach in den Mund wachse. Die Ansiedler hätten von jeher schwer arbeiten müssen und müßten* es auch jetzt noch, zumal mit ihren primitiven Messern und Äxten. Als Beweis der Reinlichkeit der Neger schildert Hutter auch die Anlage und Benutzung ihrer Aborte. An verschiedenen Stellen seien lange Schneusen in den Wald gehauen, an deren Enden lange Baumstämme auf dem Boden oder auf niedrigen hölzernen Gabeln lägen; dahinter befänden sich meist tiefe Gruben, also genau wie die Latrinenanlagen bei unseren Truppenbiwakplätzen. Aber die Art und Weise der Benutzung habe ihn, als er sie das erstemal gesehen, in einen minutenlangen Lachanfall versetzt. Sie fände nämlich nicht in der bei uns gebräuchlichen Art statt, sondern Männlein und Weiblein durcheinander stiegen rücklings vorsichtig und bedächtig hinauf, um dann, glücklich oben angelangt, die Hockstellung mit tiefer Kniebeuge einzunehmen. Wie Spatzen auf einem Telegraphendraht habe ihn so ein Gruppenbild angemutet. Übrigens sei in jedem Graslandgehöfte ein großer Lehmtopf eingegraben, der, mit Gras bedeckt, von Zeit zu Zeit in den Bach oder sonstwohin entleert werde. Als auffallend bezeichnet Hutter die Scheu des Negers, dem Weißen beim Essen zuzusehen; wolle man sich von der oft so lästi­gen Neugier der Eingeborenen befreien, so brauche man nur An­stalten zum Essen zu treffen: sofort ziehe sich alles zurück. Auch würden nach den Mahlzeiten sorgfältig die Zähne gestochert und sehr häufig noch des weiteren durch Reiben mit Holzstückchen ge­säubert. Die Tätowierung kommt bei den Weibern der Banyangs ebenso wie bei den Männern, aber ausnahmslos in ornamentaler Art vor; in gleicherweise fanden sie Graf Pfeil und Meyer und Parkin­son bei den Kanakinnen. Aber während die Kanakin ihre Zähne meist gründlich schwärzt und es besonders modern bei derselben ist, die der rechten Seite des Ober- und der linken Seite des Unterkiefers zu schwärzen und die anderen weiß zu lassen und umgekehrt, fand Hutter bei den Negerinnen keine Spur von Färbung, dagegen wurden ihnen die oberen Mittelzähne ausgebrochen und vielfach die beiden unteren Mittelzähne zugespitzt. Was Nachtigal von den Baghirmis sagt, hebt Hutter auch von den Balinegern hervor: daß sie psychisch und intellektuell aus­5] Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise. 215

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