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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

216 F. v. Winckel, [6 gezeichnet veranlagt seien, und daß kein Gedanke an irgendwelche körperliche oder geistige Minderwertigkeit oder Vernachlässigung seitens der Natur aufkommen könne. Es komme bei den Negern Sklaverei vor, aber die Form der­selben sei milde, das gehe schon aus der Sitte hervor, die Sklaven in eigenen Dörfern wohnen zu lassen. Auch hier habe die Haus­sklaverei ein patriarchalisches Verhältnis angenommen. Man dürfe überhaupt die Bewohner eines Landes, in dem die Eltern ihre Kinder zum Verkauf als Sklaven anböten, wie Hutter selbst es einige Male im Waldlande erlebte, nicht mit unserem bisweilen übertriebenen Gefühlsmaßstabe messen. Sklavenjagden gäbe es nicht, nur Einzel­verkauf und Wegfangen einzelner, sowie Verwendung kriegsgefange- ner Männer und Weiber; wobei aber zu bemerken sei, daß die Kriege nicht zu diesem Zweck geführt würden. Übrigens herrsche im Kriege Mordgier und Beutelust, Weiber und Vieh würden weggeschleppt und Hutter beobachtete, wie auf dem Marktplatze eines erstürmten Dorfes zwei Balikrieger sich um ein Weib rauften, der eine zog sie am Arme, der andere an ihren Beinen. Dabei war dem einen durch einen furchtbaren Hieb das ganze Ge­sicht zerfleischt, der andere aber hielt sich mit der einen Hand die aus einer breiten Bauchwunde hervorquellenden Eingeweide, ihre Beute aber ließen sie nicht fahren. Menschenfresser sind die Balineger nicht, während die Kanaken in der Tat noch das Menschenfleisch mitsamt ihren Frauen als eine große Delikatesse betrachten. Die tödlichste Beleidigung, die der Bali seinem Gegner zufügen könne, sei die Drohung, daß er die Geschlechtsteile seiner Eltern verstümmeln werde, offenbar damit letztere unfähig gemacht würden, nochmals einen solchen Menschen hervorzubringen. Noch eine den Negern überhaupt aufoktroyierte Eigenschaft be­spricht Hutter, und das ist der ihm angeblich innewohnende über­mäßige Geschlechtstrieb. Bei den ihm bekannt gewordenen Stämmen sei derselbe jedenfalls nicht vorhanden gewesen. Auch hierin dürften wir uns nicht über den Schwarzen höherstehend dünken, jener sei eben, wie bei uns auch, individuell verschieden. Unter den vielen Momenten, die dem Europäer in den Tropen besonders gefährlich seien, deren Opfer meistens dem sogenannten tückischen Klima aufgebürdet würden, nennt Hutter besonders den übermäßigen Alkohol- und Geschlechtsgenuß. Er sei, sagt Hutter, kein Mäßigkeitsvereinler und ein guter Bayer, aber gerade das schwere bayerische Exportbier halte er für das tödlichste Gift unter den Tropen.

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