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F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise

212 F. v. Winkel, [2 rischer Artilleriehauptmann, bei einem hochkultivierten Negervolke 1891 —1893 machte und 1902 publizierte. Mit diesen beiden Schrift­stellern und ihren Beobachtungen an am Äquator lebenden Völkern möchte ich dann die Beobachtungen von Schliephake (1885), v. Nordenskjöld (1886), Nelson (1899), Nansen (1903) und Amund­sen (1907) an den Frauen der arktischen Zone vergleichen, da die letzteren, die Eskimos, zum größten Teil auch noch in der Stein­zeit leben und die Bedingungen für ihre Existenz und ihr Fortkommen so außerordentlich von denen jener äquatorialen Völker verschieden sind, daß man a priori die Einwirkung des Klimas, des Lichtes, der Ernährung und Kleidung, der Beschäftigung, der Bewegung zu er­kennen vermuten könnte, und jedenfalls gewaltige Verschiedenheiten zwischen jenen und diesen in jeder Beziehung für sehr wahrschein­lich halten könnte, was aber, wie wir bald erkennen werden, keines­wegs den Tatsachen entspricht. Beginnen wir zunächst mit dem Werke von Franz Hutter, welches von Forschern wieWißmann als ein ganz ausgezeichnetes anerkannt worden ist, so hat derselbe, obwohl er auch kein Arzt, sondern ein Laie ist, eine Menge trefflicher sozialer, anthropologischer und ethnographischer Wahrnehmungen in den Jahren 1891—1893 in jenen Ländern gemacht. Es liegt auf der Hand, daß bei dem Verkehr mit wildfremden Völkern die Heilkunde immer eine große Rolle spielen muß, und daß diese gerade in Krankheiten bei dem Fremden Hilfe und Rettung suchen. So wurde denn auch Hutter bei einer großen Ruhrepidemie im Balidorf im Jahre 1892 Tag für Tag zu solchen Kranken geholt und ist von Haus zu Haus mit Opium und Dowerschen Pulvern, mit Milch und Liebigs Fleischextrakt und mit Karbolsäure zur Desinfektion gewandert. Ja, noch mehr, eines Tages erschien ein hochschwangeres Weib in seiner Hütte mit der Bitte, er solle ihr bei ihrer Nieder­kunft helfen. Darauf hatte er sich zu Hause nun doch nicht vor­bereitet und so sagte er ihr denn auch, daß er davon nichts ver­stünde. Aber schon seine Gegenwart beruhigte jene und so bat sie ihn, gleichwohl in seinem Hause bleiben zu dürfen. Nachdem ihr dieses gestattet, ging die Geschichte vor sich unter seiner passiven Assistenz, was, wie er selbst meinte, wohl das beste war. Ehe wir aber feststellen, was Hutter in anthropologischer, ethno­graphischer, ärztlicher und gynäkologischer Beziehung uns Neues ge­bracht hat und wir seine Beobachtungen an der Negerin mit den­jenigen des Grafen Pfeil an der Kanakin vergleichen, müssen wir einige geschichtliche Daten vorausschicken: Am 14. Juli 1884 hißte Dr. Gustav Nachtigal als Reichskommissär unter dem Donner der

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