Szakcikk gyűjtemény
Dr. Georg B. Gruber: Ueber Wesen und Wertschätzung der Medizin zu allen Zeiten
26 sogar zeitweise zum kaiserlichen Leibarzte in Rom, während er sonst auch in Pergamon tätig war. — Die lateinische Sprache nahm sogar als Ausdruck all dessen, was in und an der Medizin ist, den Namen Galenus an, wie das allerdings wohl später entstandene Sprichwort lehrt: „Dat Galenus opes, dat honores Justinianus ein Zeichen, dass man die Bedeutung Galens erkannt hatte. Die Frage, ob man auch berechtigt ist, mit Ueberzeugung das »Dat Galenus opes« auszusprechen — wenigstens in der heutigen Zeit — soll hier nicht erörtert werden. Mit Recht sagt Holländer, der Hexameter klinge märchenhaft, und als bester Beweis für die Phantasie, die ihn baute, gelte der Umstand, dass sich der legitime Vater für die Autorschaft des Spruches nicht finden lasse.1) Da klingt ein anderes Wort, zu dem Hippokrat in väterlicher Beziehung stehen soll, schon etwas nüchterner und der allgemeinen Wirklichkeit entsprechender: „Accipe dum dolet, quia sanus solvere nolet.“ Eine Modifizierung dieses Spruches zeigt uns, dass die Wertschätzung des Arztes nicht andauern muss: „Exige dum dolet, post curam medicus olet.“2) Galens Bedeutung in der Medizin ist eine gewaltige. Er bildet den Höhepunkt und Schlusstein des Gebäudes der griechischen Medizin. In Rom erfreute er sich eines beispiellosen Ansehens — ebenso beispiellos muss aber der Neid seiner Kollegen und Afterkollegen gewesen sein; diese waren im Gegensatz zum Pergamener bodenständig und feindeten selbst mit nationalen Gründen und Mitteln den grossen Mann an, so dass er für sein Leben zu fürchten hatte und deshalb einmal Rom für längere Zeit verhess. Zufälligerweise fiel dies gerade mit dem Ausbruch der Antoninischen Pestepidemie zusammen, und nun zögerte man J) Holländer, Die Karrikatur und Satire in der Medizin, S. 185. Es handelt sich um ein Distichon, dessen Pentameter lautet: > Pauper Aristoteles cogitur ire pedes. « *) Goris de Leyden, Medicina contempta 1700 (nach Holländer).