Szakcikk gyűjtemény
Karl Sudhoff: Die Schrift des Cornelius Roelans von Mecheln über Kinderkrankheiten
5 bedurfte, sollte es die grossen Hoffnungen erfüllen, die auf es gesetzt wurden. Wer aber ist der Verfasser des Büchleins? In Zeile 25 der ersten Seite und Zeile 22 der zweiten Seite nennt er seinen Namen Cornelius Roelans de Mech linea, medicinae doctor! Offenbar ein neuer Name in der Medizingeschichte? Doch nur zum Teil! Ein anderer Roelans von Mecheln hat in der medizinischen Gelehrtengeschichte einen guten Klang. Hat doch der Grössten einer ihm ein wichtiges Buch gewidmet, Andreas Vesalius von Brüssel seine „Epistola, Rationem modumque propinandi radicis Chynae decocti . . pertractans” im Juni 1546 von Regensburg aus: „doctiss. Viro D. Joachimo Roelants, medico apud Mechlinienses primario, amico charissimo suo”. Vesal nennt ihn 1543 in der Fabrica Lib. V. Cap. 15, pag. 538 „eruditissimus vir... nostraeque Brabantiae singulare ornamentum”. Dieser Joachim Rodatis schrieb einen Tractat über den „englischen Schweis”. Aber auch Cornelius Roelans de Mechlinia ist kein völlig Ungenannter in der Medizingeschichte, er hat sich aber, wie schon angedeutet in gewohnter Weise allerlei Vermummungen gefallen lassen müssen! Eine spätere Ausgabe unserer Schrift, auf welche wir noch zu sprechen kommen, erwähnt die Gesner-Simler-Fries’sche „Bibliotheca”, Tiguri 1583, S. 175 und nennt den Verfasser „ Cornelius Mechelburgensis"; ihr ist Paschalis Gallus in seiner Bibliotheca medica Basileae 1590, S. 80 wörtlich gefolgt. Auch der zuverlässige G. A. Mercklin im „Lindenius Renovatus”, Norimb. 1686, S. 225 ergänzt diese Angaben nur unwesentlich. Hermami Conring, der gelehrte Polyhistor, zeigt sich in seiner Introductio, V, 20 (ed. 1726, S. 196) mit dem Sachverhalte nur noch sehr unvollkommen vertraut, ebenso Ch. W. Kestner in seinem Medizinischen Gelehrten-Lexikon, Jena 1740, S. 67 u. 305. Die Form „Mechelburgensis” für „Mechlinensis” hat der treffliche Manget misverstanden und den Flamen zu seinem Mecklenburger gemacht, was den Unwillen A.-J.-L. Jourdans erweckte, so dass er dem Leser (1820 in der Biographie Médicale, I, 420—421) folgende Belehrung erteilte: „Ce Cornelis était de Mecheln, en Thuringe, et non pas du Mecklembourg, comme le dit Manget. II avait écrit en.allemand.” Woher Jourdan diese verblüffende Weisheit geschöpft hat, schien mir der Untersuchung nicht wert. Jedenfalls ist die Behauptung, dass Cornelis Roelans deutsch geschrieben habe, falsch und aus dem Misverstandnis einer Wendung des klassischen Lateiners Sebastian Ostericher (Austrius) aus Ruffach zu erklären, der über Roelans zeitgerechtes Küchenlatein erbost war; das geht auch aus der jüngsten Verunzierung unsers Autors hervor, die das Biographische Lexikon, den französischen Quellen, wie so oft, getreulich folgend, im