Szakcikk gyűjtemény

Karl Sudhoff: Die Schrift des Cornelius Roelans von Mecheln über Kinderkrankheiten

4 phischen Repertorien, mit recht ergötzlicher Verballhornung seines ersten Verfassers und dessen Herkunft, wie wir noch sehen werden. In ansprechendem Gewände, aber schon in seiner Erscheinungsform voller typographischer Rätsel, erschien zu Beginn der 8oer Jahre des 15. Jahrhunderts, zweifellos in einer niederländischen Druckerei, die gothischen Drucktypen nach trefflicher handschriftlicher Vorlage ge­schnitten, ein handlicher Quartant, dessen letzte Seite wir am Ende wiedergeben. Das Büchlein ist foliirt und beginnt sonderbarer weise mit der Foli- ierung fsxtnit, während das letzte Blatt die Zählung (ga-cim trägt; es sind also 117 bedruckte Blätter 1), zu denen noch ein leeres am Ende kommt: 15 Bogen, der erste zu 6, die andere zu 8 Blättern. Was aber stand auf den ersten 77 Blättern? Das ist heute noch unbekannt, jeden­falls ist unser Traktat vollständig. Bisher sind nur zwei unversehrte Exemplare bekannt geworden. Eines besitzt das Hunter Museum in Glasgow, ein zweites die Leipziger Universitätsbibliothek 2), einige Blät­ter die University library zu Cambridge. Nach Ansicht des trefflichen Inkunabelkenners der Cambridger Bibliothek, Mr. Jenkinson, ist als Drucker /. Veldener in Löwen anzunehmen; unser Leipziger Inkunabel­kundiger, Dr. Günther, schliesst sich diesen Feststellungen seines engli­schen Kollegen nach eingehenden Untersuchungen völlig an. Als Druckjahr scheint 1483 oder 1484 angenommen werden zu müssen. Die Widnungsvorrede des Buches, das bestimmt in den Niederlanden gedruckt ist, weist in das Jahr 1482 oder kurz nachher. Kaiser Maxi­milian hatte nach dem Tode seiner Gemahlin, Maria von Burgund (in Folge eines Sturzes mit dem Pferde) und nach dem Friedensschluss mit Ludwig XI. von Frankreich im genannten Jahre die Regentschaft der Niederlande für seinen Sohn übernommen, der nach den Ahnen seiner Mutter den Vornamen Philipp erhalten hatte (geb. 1478). Diesem Philipp I., dem Schönen, Herzog von Burgund, den Brabant und Flan­dern als ihren rechtmässigen Herrn anerkannt hatten, diesem Kinde also ist unser Büchlein über Kinderkrankheiten gewidmet, das, wie die Vorrede zart andeutet, selbst noch so sehr der kräftigen Entwickelung 1 1) Die Rückseite des Blattes 194 ist gleichfalls unbedruckt. Vgl. Campbell 1675; Copinger (Jenkinson) II, 2, pag. 142. 2) Signatur: „Geburtsh. und Kinderkrkh. 1738.” Am Fusse der Rückseite des i. und der Vorderseite des zweiten Blattes der Vermerk, dass das Büch 1506 von Kloster Altenzelle nach Leipzig kam „Liber monasterii Veteriscella, repositus ad Bibliothecam publicam. Anno 1506”.

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