Szakcikk gyűjtemény

Karl Sudhoff: Die Schrift des Cornelius Roelans von Mecheln über Kinderkrankheiten

3 rechte den Körper des Kindleins „formiert”, worauf nach sorgfältigem Abtrock­nen die Einwickelung in weiche Binden Glied für Glied angewiesen wird. Auch über das Lager des jungen Weltbürgers und dessen Stelle im kühlen Halbdunkel, über erste Labung mit gezuckertem gekochtem Apfel, über Nahrung an der Mutterbrust und Ammenwahl und Haltung bis zum Ende des ersten Monats gibt Paulus a Flumine die eingehendsten Anweisungen nach besten antiken Vorbildern im ersten Abschnitte seines Büchleins, während der zweite in XXII. Kapiteln die hauptsächlichsten Kinderkrankheiten von den „Saphati (favositas)” bis zu der „Ruptura seu hernia” und dem „Pruritus aut pustulis aut excoriatione accidentibus in cruribus, in coxis et in dorso et in toto corpore” samt ihrer Kur vornehmlich an der Hand der berühmten Schrift des Rhazes „de aegritudinibus puerorum” auseinandersetzt i). Anderthalb Jahre später gab der Ausburger Arzt Bartholomäus Met- linger sein „IJllegimmf öer jungen ^tnöer” bei Günther Zainer in Augsburg am 7 Dez. 1473 zum ersten Male heraus, das schon mehrfach Beachtung seitens der Historiker und Pädiater gefunden hat. Ich kann wegen dieses Büchleins auf meine Ausführungen in den „Deutschen medizinischen Inkunabeln”, Leipzig 1908, S. 38—43 verweisen. Wie Hubers dankenswerte Darlegungen in No. 28 der „Münchener Medi­zinischen Wochenschrift” von Jahre 1908 ergeben, war Bartholomäus ein Sohn des Arztes Meister Peter Mettlinger in Augsburg und ist dort Ende 1491 oder Anfang 1492 gestorben. Es steht schon 1472 in Augsbur­ger Steuerlisten und hatte vielleicht hier oder anderweit schon einige Jahre praktiziert als er 1472 an der jungen Universität Ingolstadt sich inskri­bieren liess, wo er gewiss nur vorübergehend Aufenthalt nahm wie Her­man Schedel und andere. Metlingers Büchlein atmet eigene (und väter­liche ?) Erfahrung und Beobachtung, will aber, mehr noch als Bagellardis Buch, rein praktischen Zwecken dienen, ohne Gelehrsamkeit zu präten­dieren : daher auch das populäre deutsche Gewand. Ein schwergelehrtes Buch dagegen ist das dritte Werk über Kinder­krankheiten aus der Frühzeit des Buchdruckens, das bisher völlig unbe­achtet geblieben ist, wenn es auch in spaterer überarbeiteter Gestalt vielfach Erwähung gefunden hat in den bibliographischen und biogra- 1 1) Wenn man die „Opera parua Abubetri filii Zacharie filii arasi” in die Hand nimmt, wie sie z. B. 1511 „Lugd. per Gilbertum de villiers Impensis domini Johannis de ferrarijs alias de Jolitis ac domini Uicentij de Prothonarijs” er­schienen sind (8 Bll. unfol. + cclxxxiiij fol. Bll. 4°) und dort die „capita XXIV libri de aegritudinibus puerorum” aufschlägt, so wird man finden, dass auch alle die schönen allgemeinen Anweisungen, die ich oben kurz angedeutet habe, schon ebenso beim trefflichen Ar-Razi sich finden.

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