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Wilhelm Waldeyer: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin

31 auf dem Gebiete der Staatsarzneikunde thätig war, Fried­rich Schlemms, des originalen und als Lehrer wie Forscher hochverdienten. Gehülfen Johannes Müllers, Nathanael Lieberkühns und Guido Wagencrs, Pro­sektoren unter Reichert, später Anatomen in Marburg; beide, insbesondere Lieberkühn, zu den hervorragendsten Forschern auf dem Gebiete der Entwicklungsgeschichte und der Kenntnis der wirbellosen Tiere zählend. Wenn als sicheres Kennzeichen bedeutsamer Leistung in der Pflege einer Wissenschaft gelten muss, dass ihrer Erforschung neue Bahnen eröffnet werden, so steht auch hierin die Berliner Anatomie in vorderster Reihe. Frisches Blut ist der altehrwürdigen menschlichen Anatomie, wie sie das vorige Jahrhundert pflegte, wesentlich auf drei Wegen zugekommen: durch die vergleichende Anatomie, durch die Entwicklungsgeschichte und durch die histologische Quelle mit Ausbildung des'mikroskopischen Forschungsweges. Und alle die drei genannten Leiter der anatomischen Studien hier, Rudolphi, Johannes Müller und Reichert, haben es sich zur Hauptaufgabe gemacht, diese neuen Wege zu beschreiten und sie immer mehr gangbar zu machen. Aber in Berlin wurden auch mit am frühesten von allen Universitäten den Studirenden diese Wege er­öffnet. Wenn auch in der Entwicklungsgeschichte mehrere andere Universitäten um wenige Jahre vorangingen, insbe­sondere Königsberg, wo Heinrich Rathke, der besten deutschen Forscher einer, wohl zuerst (1837) ein ausführ­liches Kolleg über Entwicklungsgeschichte gelesen hat -— die noch früher von Büngner in Marburg angekündigte Vorlesung über das Ovulum humanum und von Mayer in Bonn über die Anatomie menschlicher und tierischer Fötus, 1830, kann wohl in dieser Beziehung nicht genannt werden — so wurden doch schon von 1842 ab, erst durch Reichert, dann durch Remak und später wieder durch Reichert, regelmässige und eingehende Vorlesungen über Entwicklungsgeschichte in Berlin gehalten, die kaum eine

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