Magyary-Kossa Gyula dr.: Magyar orvosi emlékek. Értekezések a magyar orvostörténelem köréből 3. (Budapest, 1931)

Magyar orvostörténeti adattár (1000-1700)

Magyar orvostörténeti adattár 423 1515. 1683. Pestis. Danse macabre. — „Von den vielen neuen Tänzen, die nach der Pest entstanden sind und an das Erlebnis des grossen Ster­bens anknüpften, will ich nur den „Totentanz“ bervorheben, wie wir ihn im fünfzehnten bis siebzehnten Jahrhundert besonders in Ungarn, Schlesien und in der Mark Brandenburg’ finden. Er ist vermutlich slawi­schen Ursprungs. Beim Totentanz paarten sich die Gäste, alt und jung begann lustig springend unter Jubel und Gelächter, plötzlich aber hörte die Musik mit einem schrillen Ton auf, und tiefe Stille trat ein; gleich darauf ertönte eine leise, melancholische Melodie, welche endlich in einen Trauermarsch, wie er bei Begräbniss gespielt wurde, überging. Ein jun­ger Mann aus der Gesellschaft musste sich nun auf dem Boden aus­strecken und den Toten spielen, die Frauen und Mädchen umtanzten ihn mit zierlichen Sprüngen indem sie sich bemühten, die Trauer um den Toten in möglichst komischer Weise zu karrikieren; sie sangen dabei eine Trauermelodie, aber auch diese so lustig, dass ein allgemeines, anhaltendes Gelächter entstand. Nach der Vollendung des Gesanges traten die Frauen und Mädchen eine nach der andern an den Toten und küssten ihn, bis endlich eine Ronde der ganzen Gesellschaft den ersten Teil des Tanzes schloss. Der zweite Teil glich dem ersten, nur tanzten diesmal die Jünglingen und Männer um eine Tote. Wenn es dann ans Küssen ging, war der Jubel gross, denn die Tänzer bemühten sich, den Kuss so zärtlich und doch so komisch als möglich zu geben.“ Der ungarisch-dacische Simplicissimus (1683) erzählt: „Sonsten habe ich in jeder ungarischen Stadt bei einer Leich einen sonderbaren Tanz gesehen. Da legte sich einer mitten in die Stuben, streckte Händ und Füss von­einander, das Angesicht war ihm mit einem Schnupftuch verdeckt, er lag da und regte sich gar nit. Da hiess man den Spielmann den Totentanz mit dem Bockpfeifer machen. Sobald dieser anhub, gingen etliche Manns- und Weibspersonen singend und halbweinend um diesen liegenden Kerl, legten ihm die Hände zusammen auf die Brust, banden ihm die Füss, legten ihn bald auf den Bauch, bald auf den Rücken und trieben allerlei Spiel mit ihm, richteten auch solchen nach und nach auf und tanzten mit ihm. Welches gar abscheulich anzusehen, weil dieser Kerl nit im gerinsten sich regte, sondern eben wie sie ihme die Glieder richteten, also gleichsam erstarrt dastund. Bin aber sicher berichtet worden, dass ein­mal Gott einen solchen Spieler gestraft und der, so der Tote sein sollen, wahrhaftig gestorben und tot liegen blieben.“ (Nohl, 352.) Nohl könyvében (164., 144., 147„ 208., 302.) érdekes adatok és egykorú képek találhatók még a pestisjárványokkal összefüggő haláltáncokról, szintúgy G. Martinotti értekezésében: „La Danse macabre en Italie“ (Aesculape, XVIII. [1928.] évfolyam, 1. szám, 19. old.) Itt az egyik képen (Lorenzo Costa bolognai festményének hasonmásán) két fekete lovas (1. ezt) is látható. Martinotti kifejti, hogy a renaissance korának szelleme miként igyekezett a pestishalál középkori komorságát versben, képábrázo­lásban megenyhíteni, sőt később már valósággal csúffá tenni, kifigurázni. Flórencben évről-évre megismétlődő farsangi tréfát űztek belőle, de aki normális idegzettel szemlélte a Miserere hangjaival kísért karnevál­menetet, annak mégis csak „spectacle horrible“ volt ez a beteg lélekre valló mulatság. 1516. 1684. Afrózia~víz. — Morocz Erzsébet (szemfájás ellen?) afrózia-vizet (= aqua euphrasiae) kér Radvánszky Györgytől. Lev. Tár., II. 384.

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