Magyary-Kossa Gyula dr.: Magyar orvosi emlékek. Értekezések a magyar orvostörténelem köréből 3. (Budapest, 1931)
Magyar orvostörténeti adattár (1000-1700)
364 Magyar orvostörténeti adattár Avill dagegen beobachtet haben, dass die Stankbockshäuser infiziert wurden. Der erste Anpreiser der Böcke, meint er, habe wie ein geiler Bock gerochen und Pamphilus oder Allermannsliebhaber geheissen, der auch nur Mägde geliebt, welche wie ein Bock gerochen. Nach der Beobachtung einiger Autoren blieben Gerber und Leute, welche Latrinen reinigten, sowie Aufwärter in Fremdenherbergen von der Seuche verschont. Rommel erzählt, dass geradezu empfohlen wurde, morgens nüchtern über ein heimlich Gemach zu gehen und den Gestank einzuatmen. Die Drecktherapeuten hatten auch eine gewichtige Autorität für sich: Paracelsus, der lehrte, dass in Pestzeiten jeder Mist, besonders aber Menschenkot, gesund sei. Rommel schreibt: „Etliche rühmen auch nicht wenig, wenn ein Mensch seinen eigenen Urin des Morgens trinkt, weil solcher die Verstopfungen der Leber, Milz, usw. öffnet, die Fäulungen in den Magen und anderswo verhindert; und ist solchem nicht allerdings zu widersprechen und mehr darauf zu halten, als auf den eingesogenen Gestank von den heimlichen Gemächern, vornehmlich, wann der Mensch nicht ungesunder Natur ist.“ Ein „wohl experimentierter Pestmedikus“ gedenkt, „dass an einem Ort diejenigen, so die an der Pest verstorbenen begraben, sich mit ihrem eigenen Urin verwahret haben, indem sie in den warmen Urin ein wenig Gauchheil, Wermut und Eisenkraut zerrieben, hernach durch ein Tuch gesiehen, ein wenig ausgedrückt und einem Trank davon getan. Ebendieser wohl gereiste kaiserliche Medikus gedenket noch ferner, dass in dem Lazarett oder Spital der Apestierten zu Paris die Balbierer und diejenigen Personen, die den Kranken dienen und Pflaster und unsaubere Tücher von ihnen nehmen und reinigen, unter anderen Mitteln auch ihren eigenen Harn gebrauchen, aber auf folgende Manier: nehmen ihren eigenen Harn, tun ihn in einen verglasten Hafen, sieden .solchen, bis er ganz einsiedet und zu einem Salz wird, so solchem Salz nehmen sie hernach eine gute Messerspitzen voll auf einer Schnitten Brot, zuvor in Baumöl genetzet, streuen hernach das Salz darauf und essen es früh nüchtern, tun einen Trunk guten Kräuterweins, und wann sie mit den Kranken umgehen, käuen sie ein Stücklein von der Pestilenzwurz. Es wird auch von andern das Sal Urinae trefflich gerühmt, und steht einem jedem frei, dergleichen nachzutun.“ Besonders bekannt war es von jenem alten Totenwäscher in Leipzig, der über 1000 Peststerbenden die Augen zugedrückt hatte, dass er sich auch nur durch „sein eigenen Urin praeservirte, von dem er alle Morgen eine Handvoll im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und heiligen Geistes getrunken.“ Aber nicht nur durch Urin, auch durch Menstrualblut, welches in Essig oder Rosenwasser gelöst wurde, sollte die Pest mit Erfolg bekämpft werden können.“ A vizeletivás ajánlása egy 17. századbeli magyar recipében is megtalálható (lásd: Orvosi Hetilap 1927. 18. szám, 509. Mayer F. Kolos.), szintúgy a ketté vágott fekete tyúknak a búbokra tevése is (= transplantációs hit), mely régi német kéziratokban is előfordul. Végül mindkét eljárás ajánlását megtaláljuk abban a Pataki Sámueltől (1738 okt. 6.) származó kéziratban („A pestisről való vékony opinióm“, gr. Telekihez intézve) is, mely a M. Tud. Akadémián (Orvostud. ívrét 3. sz.) található, azzal a különbséggel, hogy a tyúk helyett kettévágott galambot tétet a búbokra. Ezt az érdekes kéziratot különben P. S. leszármazottja, Pataki Jenő kolozsvári orvos barátom, egészében közzétette az „Erdélyi Orvosi Lap“ 1920. évi dec. 1. (VII.) számában. — A Weber munkájának elején olvas-