Litzmann, C. T. Carl dr.: Das Kindbettfieber in nosologischer, geschichtlicher und therapeutischer Beziehung (Halle, 1844)

Zweites Kapitel. Pathologische Anatomie des Kindbettfiebers §. 11-30

28 stisches, membranenartiges Exsudat, meistens ist die Höliie des Darmes mit einer durch beigemischte Fäcalmaterien und Gallenstofie meiir oder minder gelblich, grünlich oder bräunlich gefärbten, eiterigen, gallertigen oder serösen, bis­weilen jauchigen Flüssigkeit gefüllt, in der sich häufig noch eine Anzahl der schon im Lehen durch Erbrechen entleerten Spulwürmer befindet. Die Schleimhaut selbst ist nur selten geröthet, meistens blass, in verschiedener Weise aufgelockert, erweicht, zerfliessend und von dem ebenfalls infiltrirten sub- mucösen Zellgewebe leicht trennbar. Im Dickdarme tritt das Leiden nicht selten unter einer der Dy senterie sehr ähnlichen Form auf. In diesem Falle sind die vorzugsweise durch Infil­tration der Schleimhaut und des submucösen Zellstoffes verdick­ten Queerfaltcn theils mit abgestossenem Epithelium, theils mit einer schmutzig gelblich, grünlich, bräunlich oder schwärzlich gefärbten, meist sehr fest haftenden Exsudatschicht bedeckt, nach deren Ablösung die Schleimhaut mehr oder minder ge­röthet erscheint. In den höheren Graden ist die erweichte Schleimhaut längs der Darmfaltcn abgestossen und es sind queerlaulende, von scharf abgegränzten Rändern umgebene Ge­schwüre entstanden, die einen schwarzgrünen oder schwarzröth- lichcn von der Muskelhaut oder selbst dem Peritonäum gebil­deten, mit einer gelb-grauen oder braunen, schmierigen Exsu­datmasse bedeckten Grund zeigen. In dem höchsten Grade ist auch die erweichte Schleimhaut in den Interstitien der Darmfal- ten allein oder summt der Muskelhaut abgestossen und so nicht selten das Peritonäum in einer Ausdehnung von mehren Zollen hlos gelegt, bisweilen sogar durchbrochen. In der Mehrzahl der Fälle ist der ganze Darmkanal von Gas ausgedehnt und nieteoristisch aufgeirieben, in um so höhereu Grade, je mehr in Folge gleichzeitiger Peritonitis seine Muskelhaut paralysirt war. §. 17. Weniger häufig als die Schleimhaut des Tubus alimentaris ist die Schleimhaut der Respirationsorgane der Sitz einer puerperalen Entzündung. Diese entwickelt sich sel­tener aus der primären Blutsentmischung und begleitet als solche vorzugsweise die Entzündung der Uterinschlcimhaut, gewöhn­lich ist sie durch ein secundäres Blutleiden bedingt. Sic ist bald auf den Larynx und die Trachea beschränkt und setzt

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