Grósz Emil dr.: Előadások, beszédek, tanulmányok 1900-1925 (Budapest)

Beszédek - Kriegstagung der Ungarischen Ophthalmologischen Gesellschaft 11. Juni 1916

m in den Vordergrund gestellt. Die durch die moderne Kriegsführung verur­sachte enorme Zahl der Augenverletzungen, der siegreiche Kampf gegen die ansteckenden Augenkrankheiten haben zur Anerkennung der Bedeutung der Augenheilkunde geführt. Wir können mit Stolz betonen, dass die Augenheil-^ künde auch im Kriege bewiesen hat, dass sie ihrer Position, die sie in Öster­reich und in Ungarn als eine ebenbürtige Schwester der Chirurgie und der in­neren Medizin seit hundert Jahren inne hat, würdig ist. Um diese wohlver­diente Position zu erhalten, und zwar in erster Reihe im Interesse der Armee und der Bevölkerung — was heute gleichbedeutend —, ist es notwendig, dass die augenärztliche Tätigkeit den echten Spezialisten anvertraut werde. Es ist nicht notwendig zu betonen, dass als echte Spezialisten diejenigen gelten, die in einer Augenklinik oder in einer Augenabteilung jahrelang theoretisch und praktisch gearbeitet haben und nicht diejenigen, die in kurzfristigen Kursen oder nach kurzer Betätigung sich als Spezialisten betrachten und betrachtet werden. Es ist notwendig, dass die Augenstationen des Heimatgebietes, ebenso des Etappengebietes den echten Spezialisten anvertraut werden. Ein jedes Korps oder mindestens eine jede Armee benötigt einen beratenden Ophthalmologen mit entspechendem, präzis festgestelltem Wirkungskreis und Einfluss. Die bis jetzt erreichten Erfolge im Krieg wurden nur durch das harmonische Zusammenwirken der Berufsmihtärärzte und der aus dem Zivilstande herangezogenen Fachärzte erzielt. Ich benütze die Gelegenheit für die gerechten , weitblickenden Ausführungen des Herrn Generalstabs­arztes Kunze zu danken, in denen er die Notwendigkeit und die Erfolge des harmonischen Zusammenwirkens betont und hervorgehoben hat. Jede wissenschaftliche Diskussion, jede Tagung trägt dazu bei, um die­ses Zusammenwirken zu stärken und erspnesshcher zu gestalten, eine herz­liche Kameradschaft zu entwickeln. Wir haben ja gemeinschaftliche Ziele, die Ziele der Humanität, der Wissenschaft, wir haben eine gemeinsame Forde­rung : die Anerkennung der ärztlichen Tätigkeit. Der ärztliche Stand hat für diese Anerkennung grosse Blutopfer gebracht, das Andenken der vor dem Feinde gefallenen, der an Kriegsseuchen verblichenen, der in der angestreng­ten Heimatsarbeit zusammengebrochenen Kollegen verpflichtet uns, jede Be­scheidenheit beiseite zu legen und offen zu sagen, dass für den endgültigen Sieg die ärztliche Wissenschaft, die Aufopferung der Arzte mächtig mitge­wirkt hat. Eine jede Zurücksetzung ist also ungerecht. Hier, auf dem akade­mischen Boden, wo die Lehre frei ist, sage ich offen, dass auch wir Vaterland und König verteidigen ; wenn die Ärzte im Kampfe fürs Vaterland Men­schen retten, Gesundheit stärken, die Verwundeten zu neuen Kämpfen her- stellen und dies alles auch in grösster Lebensgefahr fortsetzen, so sind sie eben­bürtig mit unseren Helden, die genötigt sind, in Verteidigung unserer Lebens­interessen Feinde zu vernichten, zu töten, kampfunfähig zu machen. Alle diese Ziele können und sollen wir bloss mit der Macht der Wissenschaft erreichen. Es ist nicht nur eine altehrwürdige Tradition, sondern es wurzelt tief in unseren Herzen, jede ernste Arbeit mit dem Gedanken an unseren König zu

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