Grósz Emil dr.: Előadások, beszédek, tanulmányok 1900-1925 (Budapest)

Beszédek - Kriegstagung der Ungarischen Ophthalmologischen Gesellschaft 11. Juni 1916

benützen die Gelegenheit, Ihrer k. u. k. Hoheit unseren ehfurchtsvollen Dank für die unermüdliche, aufopfernde und erfolgreiche Förderung der ärztlichen und in ersten Reihe der fachärztlichen Tätigkeit auszusprechen. Dem zielbe­wussten, weitblickenden Eingreifen Ihrer k. u. k. Hoheit verdanken wir, dass die Verteilung der Kranken in die entsprechenden speziellen Abteilungen überall tadellos erfolgt. Tiefgefühlten Dank an die Armeeoberkommandos und Regierungen, dass sie hervorragende Vertreter entsendeten und dadurch die Macht der Wissenschaft anerkannten. Wir begrüssen den Herrn Minister für Kultus und Unterricht, der selbst als Gelehrter für die Wissenschaft stets ein grosses Interesse bewiesen hat, wir begrüssen den Herrn königlich ungarischen Honvédminister. Was seine Exzellenz für die Wehrmacht und insbesondere für den Sanitätsdienst im Kriege leistet, beweist die Achtung, die im Kriege die Honvéds sich erkämpften! Wir begrüssen Seme Exzellenz den königlich ungarischen Minister des Innern, dem die schwierige und verantwortliche Aufgabe zufällt, das in den Kriegszeiten besonders wichtige Sanitätswesen zu leiten. Herzliches Willkommen den Kollegen, die von Westen, Osten, Norden und Süden herbeieilten, um ihre wissenschaftlichen Erfahrungen auszutau­schen und dadurch der Menschheit gute Dienste zu leisten. Die grosse Zahl der aus den verbündeten Staaten erschienenen Augenärzte ist aber zugleich ein Beweis der felsenfesten Solidarität unserer wissenschaftlichen Kreise. Es sei mir gestattet, kurz zu begründen, weshalb unsere sehr bescheidene Ophthalmologische Gesellschaft sich berechtigt fühlte, die Augenärzte der ver­bündeten Staaten zu einer Kriegstagung einzuladen. Die Augenheilkunde steht seit mehr als 100 Jahren in Ungarn in Ehren. Die Namen an der Wand dieses Hörsaales liefern hierfür einen überzeugen­den Beweis. Plenck hat bereits Ende des achtzehnten Jahrhunderts in Ungarn Vorlesungen über Augenheilkunde gehalten. Der älteste eigene ordentliche Lehrstuhl der Augenheilkunde besteht an un­serer Universität, da Josef Reer, der Begründer der alteurwürdigen Wiener augenärztlichen Schule erst 1818 zum ordentlichen Professor befördert wurde, sein Schüler Theophil Fabini aber schon 1816 : also vor hundert Jahren. Die Augenheilkunde ist in unserer Studienordnung durch zweii Semester für jeden Mediziner obligat. Bereits 1830 gründete mein Grossvater in Nagyvárad, in einer Provinz­stadt, ein Krankenhaus für arme Augenkranke. Die erste Regierung des Grafen Stefan Tisza gründete neue staatliche Augenspitäler und förderte die Einrich­tung von Augenableilungen in den öffentlichen Krankenhäusern. Die staat­liche Bekämpfung des Trachoms wurde von Koloman v. Tisza bereits im Jahre 1884 eingeleitet, und er unterbreitete das eigene Gesetz V des Jahres 1886, in dem die gesetzliche Grundlage der Bekämpfung geregelt wurde. Wir sind also nur unserer Tradition treu geblieben, wenn wir nach den grossartigen und er­folgreichen Kriegstagungen der Chirurgen in Brüssel und Berlin und der Internisten in Warschau einen bescheidenen Platz für die Ophthalmologie an­bieten. Die Wichtigkeit der Ophthalmologie wurde durch den Krieg mächtig

Next

/
Thumbnails
Contents