Grósz Emil dr.: Előadások, beszédek, tanulmányok 1900-1925 (Budapest)
Beszédek - Ansprache in der Tagun der ärztlichen Abteilungen der österreichischen, deutschen und ungarischen Waffenbrüderlichen Vereinigungen in Baden bei Wien, am 11. Oktober 1917, unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner kaiserlichen und königlichen apostolischen Majestät des Kaisers und Königs Karl
87 heim, wo die Krieger sich geistig erholen : eine Anregung der Kaiserin und Königin, eine Ausführung der Gemahlin des Armeekommandanten. In Marosvásárhely finden auf Befehl des Heeresgruppe-Kommandanten Erzherzog Josef in der zum Kriegsspital verwendeten prächtigen Kadettenschule Fortbddungskurse für Arzte und Wiederholungskurse für Mediziner statt, um ihre Kenntnisse zum Wohle der Truppen zu vertiefen und zu bereichern. An einem feldärztlichen Abend an der Isonzohont demonstrierte ein reich dekorierter Major der Infanterie eine sinnreich ausgedachte, aus einfachstem Material ausgeführte Tragbahre, deren Konstruktion auf richtigen physikalischen Prinzipien beruht. Das Militär-General-Gouvernement hat in Serbien die Seuchen niedergerungen, hat das Land assaniert und der Kultur zugeführt. Wenn die Armee im Felde im Ringen für Leben und Tod die Kulturarbeit fortsetzt, so ist es unsere elementare Pflicht im Heimatsgebiete die wissenschaftliche Arbeit mit voller Kraft zu fördern. Zur schönsten, erfolgreichsten Arbeit, zur wissenschaftlichen Arbeit kommen wir heute zusammen. Der Vorstand der Deutschen Waffenbrüderlichen Vereinigung sagte richtig : unsere Vereinigung bringt Arbeit und zwar um das Beste und Edelste auszuwechseln und so alle Teile zu bereichern. Als Vertreter der ärztlichen Abteilung der Ungarischen Waffenbrüder- lichen Vereinigung, überbringe ich einen warmen, herzlichen Gruss zuerst den österreichischen Brüdern, mit denen uns eine historische Vergangenheit und eine Notwendigkeit der Gegenwart vereinigt. Die treue Anhänglichkeit die sich täglich verstärkende Begeisterung für unseren gemeinsamen Herrscher gestalten unser Verhältnis noch inniger, noch unzertrennbarer. Die dynastische Gesinnung und Treue des Österreichers zu seinem Kaiser, die ehrfurchtsvolle Verehrung und das liebevolle Vertrauen des Ungarn zu seinem mit der Krone des Heiligen Stephan gekrönten und gesalbten Könige ist das festeste Band des Dualismus. Das Band wird heute ebenso wie vor einem halben Jahrhundert, durch die wohltätige, zartfühlende Kaiserin und Königin, die mit dem Strahlenglanz ihrer Jugend, ihrer Schönheit und Herzensgüte die Härten des Krieges mildert, noch enger geknüpft. Der gewesene Präsident des Reichsrates Dr. Sylvester sagte uns vor einem Jahre in Budapest : «wir wollen treue Freunde bleiben». Ich sage, wir wollen uns gegenseitig ehrende und liebende ebenbürtige Brüder werden. Die Gefühle eines jeden Ungarn für Deutschland sind bekannt. Wir haben ja «jeden Zeitpunkt gesicherter Selbstbestimmung und friedlicher Entwicklung — wie Graf Tisza treffend sagte — zur freien Annäherung an die deutsche Kultur benützt.» Wir Arbeiter der Wissenschaft und insbesondere wir Aerzte betrachten uns als Schüler der mächtigen deutschen Wissenschaft. Wir sind stoltz sagen zu dürfen, dass Helmholtz,Koch und Virchow in Ungarn ebenso geehrt werden wie im Deutschen Reiche.