Grósz Emil dr.: Előadások, beszédek, tanulmányok 1900-1925 (Budapest)
Beszédek - Ansprache in der Festsiztung der Gemeinsamen Tagung der ärztlichen Abteilungen der Waffenbrüderlichen Vereinigungen Deutschlands, Österreichs und Ungarns am 24. Januar 1918, im Langenbeck-Virchow-Haus Berlin
85 Unser Selbstbewusstsein darf aber unsere Urteilskraft nicht verschleiern. "Wir wollen zwar an der grossen Arbeit tatkräftig mitwirken, jedoch sind wir dessen bewusst, dass wir heute in erster Reihe lernen müssen, um morgen lehren zu können. Es ist, wie v. Berzeviczy betonte, «die freiwillige Huldigung des nunmehr Mündigen, und Freien, die wir der deutschen Kultur darbringen zu deren Überlegenheit wir mit Bewunderung emporblicken*). Wir stehen staunend, mit begeisterter Bewunderung vor den grossen Leistungen und Erfolgen, die das deutsche Sanitätswesen unter Führung von v. Schjerning und Kirchner — Namen, die in Ungarn hochgeschätzt, hochgeehrt sind — auf weist. Fürst Bülow schreibt in seiner deutschen Politik «Das einstige wahre Siegesdenkmai dieses Weltkrieges müsse einen einfachen deutschen Musketier darstellen*). Ebenso muss der deutsche Arzt geehrt werden, der die grosse Konzeption des Feldsanitätschefs v. Schjerning im Kriegssanitätsdienste und des Ministerialdirektors Kirchner im Zivilsanitätsdienste zum Niederringen der Seuchen, zur Heilung der Verwundeten, zur Wiederherstellung der Kriegsbeschädigten, durchführt. Der deutsche Arzt ist der berufenste Träger der grossen Tradition Friedrich Wilhelms: «Durch geistige Kräfte dem Staate zu ersetzen, was er an physischen verloren hatte.» Es ist eine heilige Aufgabe, diese Arbeit zu unterstützen. Vor tausend Jahren sagte der erste König von Ungarn, Stephan der Heilige, als man ihn ermorden wollte : «Wenn Gott mit uns —wer gegen uns?» Gott ist gerecht und wird das Land des Glaubens, der Wissenschaft, der Kunst, das Heim der Kultur : Deutschland in dieser Schicksalsstunde nicht verlassen! Wir sind noch sehr ferne davon, dass die Wissenschaft — wie Bethmann Hollweg so trefflich sagte — ihr versöhnliches Band um die Völker des Erdballs schlingen könnte, jedoch ist mein fester Glaube, dass die Zeit kommen wird, da die Wissenschaft den Geist über die Welt herrschend macht. Die Männer der Wissenschaft, nach Helmholtz, bilden eine Art organisierter Armee, diese Armee ist unbesiegbar, in dieser Armee gebührt die erste Führung der deutschen Wissenschaft. Die Hochburg der Wissenschaften war, ist und bleibt: Deutschland! ANSPRACHE bei der Begrüssung der ärztlichen Abteilungen der waffen- brüderlichen Vereinigungen zu Berlin am 23. Januar 1918. Der königliche ungarische Minister für Kultus und Unterricht Graf Albert Apponyi besuchte eine Schule in Deutschland. Der Lehrer hat die Frage an den kleinen Schüler gerichtet : <'Wer ein Honvéd ist?» Der Schüler,