Eisenmann dr.: Die Kindbettfieber (Erlangen, 1834)
Erste Abtheilung. Allgemeine Betrachtung über die Kindbettfieber
9 wurden. Diese Krankheits - Genesis vertheidigten Sennert, River, Willis, White, Miliar, Aitken, Denmann, Burser, Stoll, Sachtleben, Vogel, P. Frank, Lentin etc. La Roche hatte eine rosenartige Entzündung aller Baucheingeweide angenommen. Hufeland glaubt an eine Anhäufung nahrhafter Lymphe im Unterleib verbunden mit Atonie, Reitz und grofser Neigung zur fauligen Verderbnifs; Wittwer und die meisten neueren, Busch, D’Outrepont, Ritgen, lassen das Kindbettfieber durch zwey Faktoren erzeugt werden, von denen der eine die herrschende Luftconstitution, der andere der physiologische Zustand der Wöchnerinnen ist; Cruveilhier dagegen nimmt auf die Luftconstitution keine Rücksicht, erklärt die Krankheit für eine Form des Typhus puerperale und sucht nachzuweisen, ( dafs sie in der Maternitc zu Paris jederzeit eintrete, wenn die Wochenzimmer sehr überfüllt seyen. Fassen wir diese verschiedenen Ansichten zusammen, so ergibt sich, dafs man a) in Bezug auf den Sitz der Krankheit bald eine Gebärmutter-, bald eine Bauchfellentzündung, selbst eine rosenartige Entzündung der Gedärme annahm, und dafs b) als nächste Ursache dieser Entzündung einige eine Störung der Wochensecretionen, namentlich der Lochien und der Milchabsonderung, andere eine Störung dieser Secretionen verbunden mit Unreinigkeiten in den ersten Wegen, andere einen besondern Einflufs der Atmosphäre und Cruveilhier endlich die durch Uebcrfiillung der Wochenzimmer