Bókai Árpád dr.: Külön lenyomatok
Ueber die Verdaulichkeit des Nucleins und Lecithins
160 Ob aber das Nuclein trotz den negativen Resultaten der künstlichen Verdauungsversuche vielleicht durch andere, noch unbekannte Processe durch den Darmkanal aufgenommen oder unverändert ausgeschieden wird, suchte ich durch Fütterungsversuche fest zu stellen. Zu diesem Zwecke hielt ich einen Hund längere Zeit im Käfig eingeschlossen, richtete seine Diät dem Ziele der Untersuchungen gemäss ein und sammelte sorgfältig Urin und Fäcalstoffe zur weiteren Analyse. Bei der Analyse der Fäcalmaterien suchte ich die Anwesenheit des Nucleins bestimmt nachzuweisen und zwar mit sehr entschiedenem Erfolg. Der Gang der Untersuchung, den ich einschlug, war folgender: Sämmtliches Material wurde erst mit reichlichen Quantitäten Weingeist, dann mit Aether zusammengerieben und circa 24 Stunden stehen gelassen; den Rückstand behandelte ich mit einer Mischung von gleichen Quantitäten starken Alkohol und Aether und 20—30 cc. verd. Salzsäure. Durch alle diese Extractionen entfernte ich die Farbstoffe, Fette, Fettsäuren, Gallensäuren, Cholesterin und ebenso auch das vielleicht anwesende Lecithin (1). Den so gewonnenen Rückstand setzte ich lange der Maceration mit Salzsäure aus, um die in den Fäcalstoffen anwesenden phosphorsauren Salze zu eliminiren; mit eben dieser Säure wusch ich die Masse so lange, bis kleine Quantitäten der von dem Filter ablaufenden Flüssigkeit mit Soda und Salpeter verascht nicht die mindesten Spuren von Phosphorsäure mehr zeigten. Hiernach suchte ich durch Behandlung mit destillirtem Wasser die Säure zu entfernen. Nach allen diesen Manipulationen trocknete ich die Materie, zerrieb sie mit reiner Soda und Salpeter, veraschte und bestimmte den Posphorsäuregehait in Form von pyrophosphorsaurer C) Lecithin hat man in den Fäcalstoffen überhaupt noch nicht gefunden, wenigstens findet sich in der Literatur keine entgegenstehende Angabe; H. Wegscheider erwähnt in seiner Arbeit «Ueber die normale Verdauung bei Säuglingen», Inaug.-Diss., Strassburg, 1875, dass er in den Faeces von Säuglingen Lecithin, «wenn überhaupt, nur in ganz unbedentenden Spuren nachweisen konnte.»