Bókai Árpád dr.: Külön lenyomatok
Ueber die Verdaulichkeit des Nucleins und Lecithins
164 negativen Resultate, die ich bei der Untersuchung der Fäcal- stoffe — übereinstimmend mit Weg sehe id er — erhalten habe. Ich suchte im Alkohol- und Aetherauszuge Phosphorsäure nachzuweisen, fand aber nicht einmal Spuren davon; ebenso verhielt es sich mit dem Wasserauszuge der Faces, in dem ich vergebens nach Glycerinphosphorsäure suchte. Bekräftigend für den oben angeführten Schluss sind die Urinuntersuchungen, die bei einem Hunde während verschiedener Fütterungsweise bezüglich der Phosphorsäure von mir ausgeführt wurden. Ich liess das Thier 6 Tage bei alleiniger Verabreichung von Wasser fasten, bestimmte Tag für Tag den Phosphorsäuregehalt und fand, dass er fast constant 0,289 Gramm auf 24 Stunden ausmachte. (Bei regelmässiger Ernährung erhielt ich im Durchschnitt 1,345 Gramm). Hierauf gab ich ihm während 8 Tage täglich 7 Eidotter, — die bekanntlich reich an Lecithin sind — mit Ausschluss aller anderen Nahrung. Die täglichen Aufzeichnungen weisen eine constante, wenn auch geringe aber ziemlich gleichmässige Zunahme der Phosphorsäureausscheidung auf. Die Resultate, die aus meinen Versuchen hervorgehen, können kurz folgendermassen formulirt werden: 1. Das Nuclein wird durch keines der Verdauungsfermente angegriffen und ist höchst wahrscheinlich als ein constanter Bestandtheil der Fäcalmaterien zu betrachten, da die meisten Nahrungsmittel Nuclein enthalten; 2. Das Lecithin wird durch das Fette zerlegende Ferment des Pankreas oder Fäulnissferment im Darme in Glycerinphosphorsäure, Neurin und fette Säure gespalten; diese Zersetzungsprodukte werden wenigstens theilweise (wahrscheinlich in Form von Salzen) durch den Darmkanal resorbirt, denn nach lecithinreicher Nahrung steigt die Phosphorsäureausscheidung im Urin, in den Fäcal- stoifen sind aber nicht die mindesten Spuren des Lecithins oder der Glycerinphosphorsäure zu finden. Strassburg, 2. Mai 1877.