Bókai Árpád dr.: Külön lenyomatok

Ueber die Verdaulichkeit des Nucleins und Lecithins

163 Säuren zersetzen bekanntlich das Lecithin. Das Verhältniss des eben genannten Stoffes gegen Trypsin ist von dem des Nucleins verschieden, aber nur allmälig sieht man Spaltung der Substanz eintreten, wenn sie 8—10 Stunden lang im Brütofen gelassen wird; Fäulniss ist also nicht ausge­schlossen. Nach diesen negativen Resultaten lag es am nächsten, das Fette zerlegende Ferment der Bauchspeichel­drüse in den Kreis der Untersuchungen zu ziehen, da das Lecithin nach seiner chemischen Constitution betrachtet, den Fetten sehr nahe steht und möglicherweise «eine Stufe zur Bildung der letzteren» sein kann, wie Prof. Hoppe- Seyler in seiner «Allgem. Biologie» bemerkt. In der Lösung dieses Fette zerlegenden Fer­mentes zersetzt sich das Lecithin in kürzester Zeit. Die Untersuchung der Flüssigkeit geschah folgender- massen; Der Verdauungsprocess wurde durch Zufügen von verdünntem Alkohol aufgehoben, das ganze bei 60° C. ver­dampft, der Rückstand mit Alkohol, dann mit Aether und . endlich mit Wasser ausgezogen. Alkohol und Aether lösten^ das Lecithin, während das Wasser das glycerinphosphorsaure Salz aufnimmt; zu bemerken ist, dass zur Verdauungsflüssiávg keit immer eine gewisse Quantität kohlensauren Kalkes hin\\ zugefügt wurde, um die frei werdende Glycerinphosporsäure zu binden. Das Resultat, welches ich nach dieser Behand­lung erhielt, war, dass der Alkohol, sowie der Aethcr- auszug entweder keine, oder nur sehr geringe Phosphorsäure mengen enthielten, während der Wasserauszug immer reich an Phosphorsäure ge­funden wurde, was jedenfalls von der Anwesen­heit des glycerinphosphorsauren Salzesherrührte. Aus dem Angeführten können wir den sicheren Schluss ziehen, dass das Lecithin durch des Fettferment des Pankreas verdaut, besser gesagt, gespalten wird, und zwar in Glycerinphosphorsäure, Neurin und fette Säuren. Dass das Lecithin oder seine Spaltungsprodukte wirk­lich in den Organismus aufgenommen werden, beweisen die

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