Balassa, J. V.: Unterleibs-Hernien . Vom klinischen Standpunkte mit topographisch- und pathologisch-anatomischen Daten beleuchtet (Wien, 1856)
Erster Abschnitt. Von den Unterleibshernien im Allgemeinen - E. Behandlung der Hernien - I. Behandlung beweglicher Hernien
sind , oder nicht vertragen werden, und wo es bei so bewandten Umständen nicht verschlägt, wenn auch die Bruchöffnung durch den sich hineindrängenden Ballen ausgedehnt wird. Malgaigne stellte mit derartigen Pelotten einige gelungene Versuche an bei inneren Leisten- und Nabel-Brüchen , die Bänder hiezu waren jedoch unelastische, oder besassen höchstens eine schwache Feder. Die Wölbung der Pelotte muss immer derart beschaffen sein, dass sie einen hinreichend tiefen Druck auf die Ränder der Bruchöffnung auszuüben im Stande sei, um auch nicht den geringsten Raum zur Vorlagerung der Organe frei zu lassen. Da bei den verschiedenen Arten von Unterleibshernien der aponeurotische Bauchring in eine verschiedene Entfernung von der Oberfläche des Körpers zu liegen kommt — bei äusseren Leistenbrüchen z. B. tiefer als bei inneni, — so muss auch die Höhe der Pelotten-Wölbung dieser Verschiedenheit entsprechend eingerichtet werden. — Ueberdiess kann die Wölbung entweder gleichförmig gerundet oder oval erhaben sein . je nachdem sie mit ihrer Peripherie die Bruchöffnung bloss etwas zu überragen, oder dieselbe in einem grösseren Umfange zu umfassen hat. Die grösste Pelottenwölbung entspreche jedesmal der Bruchöffnung, und desshalb sei sie bei Nabelbrüchen in der Mitte der Pelotte, hei inneren Leistenbrüchen zunächst am inneren Ende , bei den Schenkelbrüchen am inneren und unteren Rande des Beckens angebracht. Es erübrigt uns noch der Conformatio n des Umkreises der Pelotte zu erwähnen. Es muss dieselbe immer der Beschaffenheit der Bruchöffnung und des Bruches angemessen gestaltet sein, indem sie die Bruchpforte umfassen und jeden Zwischenraum der Bruchöffnung bedecken soll, wo die Theile nachgiebiger sind , und eine Neigung zur Vorlagerung sich kundgibt. In dieser Beziehung muss z. B. bei Nabel- und inneren Leistenbrüchen , welche sich in gerader Richtung von innen nach aussen vordrängen, die Pelotte rund sein, um dem kreisförmigen Ringe zu entsprechen, während sie bei äusseren Leistenhernien, welche von innen und oben nach aussen und unten hervortreten, eine mehr oder weniger elliptische Form haben wird, um längs dem Leistencanale angelegt werden zu können. Bei