Balassa, J. V.: Unterleibs-Hernien . Vom klinischen Standpunkte mit topographisch- und pathologisch-anatomischen Daten beleuchtet (Wien, 1856)
Erster Abschnitt. Von den Unterleibshernien im Allgemeinen - D. Verschiedene Zustände der Hernien, ihre Symptome und Diagnose - III. Eingeklemmte Hernien
36 der, constanter, unter dem Fingerdrucke zunehmender Schmerz in der Peripherie der Bruchgeschwulst, welcher von dort aus über die ganze Bauch wandung in grösserem oder geringerem Masse ausstrahlt; starke Spannung und harte Auftreibung des Unterleibes. Mag dann was immer für ein Organ eingeklemmt sein, so werden jedesmal zufolge der Bauchfellentzündung Aufstossen, Erbrechen und Schluchzen Statt finden, und zwar in mehr oder weniger hohem Grade, je nach der Heftigkeit und Ausdehnung der Entzündung. Durch das Erbrechen wird im Beginne der Inhalt des Magens, später eine bräunliche nach Kotli riechende Flüssigkeit, endlich Koth selbst entleert werden. Diese Symptome werden durch die Zeichen eines inflammentorischen Fiebers begleitet, als: Durst, trockene Zunge, trockene und heisse Haut, frequenter, harter und meistens kleiner Puls, wozu sich später Kälte der Extremitäten gesellt. 3. Das Stadium der Gangrän gibt sich durch folgende Erscheinungen kund: die Geschwulst, welche gespannt war, fühlt sich schlaif und teigig an; ihre Empfindlichkeit lässt nach, während der Bauch noch mehr aufgetrieben und ausserordentlich schmerzhaft wird; durch die gespannten Bauch wände wölben sich die Windungen des aufgeblähten Darmtractes hervor; das eingefallene Gesicht ver- räth tiefes Leiden; die Extremitäten sind marmorkalt, der Puls härtlich, beschleunigt, Schluchzen, Unruhe und fortwährendes Kotherbrechen. Im weiteren Verlaufe ändern sich die Erscheinungen, je nachdem der Brand weiter schreitet, oder sich abgrenzt. a) Symptome des fortschreitenden Brandes: dieSchmerz- haftigkeit des tympanitiseh aufgetriebenen Bauches lässt nach, ja sie hört in kurzer Zeit ganz auf und das Kotherbrechen wird seltener; der Kranke fühlt sich erleichtert, aber sein Gesicht wird noch mehr verzerrt, die Augen werden dunkel und matt, das Schluchzen dauert fort, der Puls ist ausserordentlich schnell, Aveich, unregelmässig aussetzend und ungleichförmig. Das Verhalten des Kranken ist weniger unruhig, aber seine innere Hitze unlöschbar, Avärend ein klebriger SeliAveiss das kalte Gesicht bedeckt, welches bald blass, bald livid erscheint. In diesem Zeiträume wird die GescliAVulst Aveich, fällt zusammen oder verscliAvindet ganz. In letzterem Falle Avird ein Avässriger, äusserst übel riechender Stuhl entleert. Im Verlaufe aller dieser Erscheinungen erreicht die Erschöpfung den höchsten Grad, der Kranke vermag kein lautes Wort mehr zu stammeln, die Kälte