Evangélikus kerületi lyceum, Késmárk, 1902
38 Fröhlich. Wie kommt der König von Madagaskar nach Georgenberg ? Kolbenheyer. Das ist ja der ungarische Graf Moritz Benyovszky, der eine Georgenbergerin geheirathet ............ G raf Benyovszky war nach Polen gezogen, kämpfte dort gegen die Russen, wurde verwundet, nach Ungarn gebracht und blieb entkräftet in Georgenberg liegen. Die Familie Hensch nahm sich seiner liebevoll an. Der schwer Verwundete erholte sich nach und nach unter der treuen Pflege und genas. Wieder hergestellt nahm er die treue Pflegerin Elisabeth Hensch zur Frau. Aber wie ein Ritter der »Tafelrunde« kehrt er dem Liebesglück den Rücken, begibt sich neuerdings nach Polen, kämpft wieder, wird von den Russen gefangen genommen und nach Kamtschatka geschickt. Doch es gelingt ihm zu entfliehen. Er kam nach Madagaskar und wurde dort zum König gewählt, Sechste Scene. (Die Vorigen. Fábry.) Fröhlich, (zu Fábry.) Ich sehe, dich beherrscht eine ernste, traurige Stimmung. Fábry. Die hat mich im Friedhof ergriffen, wo die Gruft der Märtyrer eingeweiht wurde; die Opfer von Heister’s Rache wurden in geweihter Erde beigesetzt und die feierliche Beisetzung gestaltete sich zu einer ergreifenden Gedächtnissfeier, an welcher sozusagen die ganze Stadt Theil nahm ............... D abei hat auch unser Freund Kárpáthi sich ausgezeichnet. Er trug eine Elegie vor und kein Auge blieb trocken. Kolbenheyer. Gewiss eine Verherrlichung der theuren Todten?! Fábry. Jawohl, aber zu gewagt; deshalb hat er auch das Manuscript sogleich vernichtet. Fröhlich. Wie lauteten ungefähr die Worte? Fábry. Ich behielt mir von dem Ganzen nur eine Strophe. Man musste aber ihn hören, wie ergreifend er vorgetragen: Wie sie steh’n vor’m Blutgericht! — O, wie Aller Herzen beben! — Und wir zittern noch, — doch brechen Wir die Sklavenketten nicht! —