Diplomáciai Iratok Magyarország Külpolitikájához 1936-1945, 2. kötet
Függelék - VI. Inhalt der Aktenstücke
wie aus Äußerungen gegenüber einzelnen Diplomaten zu entnehmen sei, die Prager Initiative zu einer ungarisch —tschechoslowakischen Übereinkunft mit vollem Verständnis aufnehme. 59. 23. 1. 1937 Tagesbericht über die Unterredung zwischen dem deutschen Gesandten Budapest in Budapest, Mackensen und Außenminister Kánya Kánya informiert den Gesandten über seine Unterredungen mit den Gesandten der Staaten der Kleinen Entente; er betonte, die Annäherung der Kleinen Entente an Ungarn habe eine deutschfeindliche Spitze; er versichert dem deutschen Gesandten, Ungarn werde auch weiterhin eine deutschfreundliche Politik führen; er drückt seine Besorgnis über den geplanten deutsch —tschechoslowakischen Vertrag aus. 60. 2. 2. 1937 Bericht des ungarischen Gesandten in Rom an den Außenminister Rom Der italienische Außenminister Ciano billigt die der Tschoslowakei gegenüber verfolgte Politik der ungarischen Regierung; er würde gern eine Annäherung zwischen Ungarn und Jugoslawien bzw. zwischen Ungarn und Rumänien sehen. 61. 6. 2. 1937 Bericht des ungarischen Gesandten in Berlin an den Außenminister Berlin Der Gesandte hat Neurath über den Inhalt des Aktenstückes Nr. 54 informiert; er hat betont, daß Kánya dem Annäherungsversuch der tschechoslowakischen Regierung unerfüllbare Forderungen gegenübergestellt habe; das angebotene Nichtangriffsabkommen habe er als unannehmbar bezeichnet; die Vertreter der Kleinen Entente in Budapest suchten die Annäherung an Ungarn aus Furcht vor Deutschland. Kánya halte auch weiterhin an seiner deutschfreundlichen Politik fest; er ließ durchblicken, daß Ungarn, falls es von Deutschland nicht genügend Unterstützung erhalte, auch einen anderen Weg beschreiten und Übereinkunft und Aussöhnung mit seinen Nachbarstaaten suchen könne. Neurath betonte, Ungarn könne allein von der deutschfreundlichen Politik Emporsteigen erwarten; er sei der Meinung, man müsse gemeinsam aufrüsten und die Entwicklung der Zukunft abwarten. 62.9. 2. 1937 Tagesbericht über die Unterredung zwischen dem tschechoslowakischen Budapest Gesandten in Budapest, Kobr und Außenminiszter Kánya Kobr machte Kánya Vorwürfe, daß Ungarn, offensichtlich auf deutsches Anraten, lediglich bereit sei, sich Jugoslawien und Rumänien anzunähern, nicht aber darauf bedacht sei, die schlechten Beziehungen zur Tschechoslowakei zu verbessern; Ungarn hoffe anscheinend auf einen Krieg zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei und wolle ihn für sich nutzen. Kánya antwortete darauf, seiner Meinung nach sei die Zeit für Verhandlungen zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei noch nicht gekommen. 63. 9. 2. 1937 Bericht des ungarischen Gesandten in Prag an den Außenminister Prag Nach den Informationen des Gesandten soll sich der tschechoslowakische Verteidigungsrat mit der Frage der Kündigung der tschechoslowakisch —sowjetischen Vereinbarung befaßt haben; in einem Gespräch mit dem Gesandten habe Krofta erwähnt, in einigen Kreisen sei man der Ansicht, die Tschechoslowakei müsse ihre Beziehungen zu Deutschland regeln, selbst um den Preis der Kündigung ihres Vertrages mit der Sowjetunion; die tschechoslowakische Regierung habe in Berlin mitgeteilt, sie sei bereit, mit Deutschland einen Vertrag zu schließen, sofern sie nicht gezwungen sei, ihre bestehenden Bündnisverhältnisse aufzugeben; die deutsche Regierung habe dafür Verständnis gezeigt. Nach Informationen des italienischen Gesandten in Prag soll die tschechoslowakische Regierung Berlin haben wissen lassen, daß sie für den Abschluß eines deutsch —tschechoslowakischen Nichtangriffspaktes bereit sei, den tschechoslowakisch —sowjetischen Vertrag aufzugeben. 935