Diplomáciai Iratok Magyarország Külpolitikájához 1936-1945, 1. kötet
Függelék - VI. Az iratok német nyelvű tartalmi kivonata
85. 6. 4. 1936 Budapest 7. 4. 1936 London 86. 10. 4. 1936 Vatikan 87. 15.4.1936 Budapest 88. 17. 4. 1936 Moskau ist kein Anhänger eines Sicherheitssystems innerhalb des Völkerbundes. Reskript des ständigen Stellvertreters des Außenministers an den ungarischen Gesandten in Prag Die im Interesse einer Annäherung zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn unternommenen Schritte des französischen Gesandtschaftsrates in Prag, Monicault, kann die ungarische Regierung solange nicht erwidern, solange die Tschechoslowakei nicht mit ihrer ungarnfeindlichen Politik bricht. Bericht des ungarischen Gesandten in London an den Außenminister Der englische Parlamentsabgeordnete Duncan Sundys kritisiert im Daily Telegraph die Außenpolitik der ehemaligen verbündeten Mächte; bei der Lösung der strittigen Fragen des Versailler Friedensvertrages (Entschädigung, deutsche Aufrüstung, Rheinland) hätten sie der deutschen Gewalt nachgegeben; die Verzögerungspolitik sei mit der Gefahr verbunden, daß Deutschland auch die weiteren Fragen (Österreich, Memel, Danzig, Polnischer Korridor, Kolonien) auf Kosten der ehemaligen Verbündeten lösen werde; im Interesse der österreichischen Unabhängigkeit müßte England die Kleine Entente zu wirtschaftlichen und politischen Zugeständnissen gegenüber Österreich bewegen. Bericht des ungarischen Gesandten beim Vatikan an den Außenminister Durch die Verschärfung des Verhältnisses zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl nimmt im Vatikan der Einfluß Frankreichs und der Kleinen Entente zu; der Vatikan ist bestrebt, die Entwicklung enger tschechoslowakisch —österreichischer, danach französisch —österreichischer Beziehungen zu fördern; es ist wahrscheinlich, daß die Besserung der deutsch —italienischen Beziehungen die deutschfeindliche Einstellung des Vatikans mildern wird. Reskript des ungarischen Ministeriums des Äußeren an den ungarischen Gesandten in Berlin Der Abschluß eines deutsch —tschechoslowakischen Nichtangriffspaktes würde eine schwere innerpolitische Erschütterung in Ungarn bewirken; es scheint sicher, daß in diesem Falle die Anhänger einer Orientierung an Frankreich oder der Kleinen Entente den Platz der deutschfreundlichen Politiker einnehmen würden; das erwähnte Abkommen würde für Ungarns traditionelle — seit Hitlers Machtantritt aber konsequente -— deutschfreundliche Politik einen Schlag bedeuten; die ungarische Regierung bittet um Erwägung der nachstehenden Möglichkeiten: 1. Deutschlands Beitritt zum Römischen Pakt, 2. Abschluß eines Freundschafts- und Konsultativ-Abkommens zwischen Deutschland und Ungarn, 3. der von Deutschland angeregte Freundschaftsvertrag. Bericht des ungarischen Gesandten in Moskau an den Außenminister Nach Auffassung des Leiters der politischen Abteilung des Volkskommissariats für Auswärtige Angelegenheiten hat die Vertiefung des Römischen Protokolls die italienisch —österreichisch —ungarischen Beziehungen enger gestaltet, demzufolge entfernen sich die drei Staaten von Deutschland; der ungarische Gesandte betont, daß nicht die Kleine Entente, sondern der Römische Pakt die Unabhängigkeit Österreichs gewährleisten könne; Ungarn ist sich über die Gefahr eines südosteuropäischen Vorstoßes Deutschlands im klaren, deshalb müßte nach Meinung des Gesandten die Sowjetunion die Befriedigung der ungarischen Ansprüche unterstützen; nach Befriedigung der ungarischen territorialen Ansprüche könnte Ungarn nämlich das Zentrum einer Donauraum-Staatengruppe gegen die deutsche Expansion bilden. 774