Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 6. (Szolnok, 1991)

ADATTÁR - Cseh Géza: Adatok Szapáry Gyula politikai pályaképéhez / 369. o.

GÉZA CSEH: ANGABEN ZUR POLITISCHEN LEBENSBAHN VON GYULA SZAPÁRY Die Studie will Leben und zur politischen Lebensbahn des Ministerpräsidenten Gyula Szapáry Beweise liefern. Unser Ziel ist, die Zeitgenossen auf einen der bedeu­tendsten Persönlichkeiten der Vergangenheit des Komitats „Jász—Nagykun—Szolnok" aufmerksam zu machen, und seine Gestalt in weiterem Kreis kennenlernen zu lassen. Die veröffentlichten Angaben können spater eventuell einen Ausgangspunkt zur ausführlichen Bearbeitung der politischen Lebensbahn von Szapáry bedeuten. Gyula Szapáry, der nach 1867 zum überzeugten Anhänger des Ausgleichs wurde, gehörte in den 1850-60-er Jahren zu den Hauptgestalten des für die Verfassungs­rechte geführten Kampfes im Komitat Heves—Külső Szolnok. Im Laufe seiner mehrere Jahrzehnte langen politischen Lebensbahn füllte er den Posten des Ministers für innere Angelegenheit, für Finanzwesen, für Industrie, Handels­und Verkehrswesen aus und schliesslich von 1890 bis 1892 war er der Ministerpräsi­dent von Ungarn. Seine Tätigkeit als Minister ist im allgemeinen für erfolgreich zu halten, die Konzeptionen hervorragender Bedeutung konnten von ihm im Bereich der Verwaltung geschaffen werden. Den Entwurf der Rationalisierung der Verwaltung aus den Jahren 1873 und 1891 konnte er wegen der relativen Rückständigkeit des gesell­schaftlichen und politischen Systems von Ungarn nicht durchführen. Die grossartigen Konzeptionen von Szapáry wurden wegen des Beharrens der Beamtenschicht Gentry auf dem Komitatssystem zum Misserfolg verurteilt. Anfang der 1890-er Jahre musste sich Gyula Szapáry gegen seine religiösen Überzeugung auch mit der Frage der Distinktion der Kirche und des Staates beschäfti­gen, die zuletzt zum grössten Misserfolg seines Lebens, zum Verlust des Minister­präsidentenstuhles führte. Szapáry wurde mit engen Verbindungen an das Komitat Jász—Nagykun—Szol­nok geknüpft. Als Besitzer des Gutes von Taksony-puszta blieb er bis zum Ende seines Lebens ein viriler Mitglied des Komitatsmunizipalrats und auch der Vorsitzende der Gesellschaft „Gegen den Strom der Mittel-Theissgegend" vier Jahrzehnte lang. Er vert­rat den Wahlbezirk von Szolnok und von Abádszalók, dann den von Törökszentmik­lós lange Jahre im Reichstag. Er spielte bei der Regulierung der Theiss, beim Entwick­eln der Städte Szolnok und Törökszentmiklós eine führende Rolle. Sein Andenken wurde bis 1945 mit einem Kult verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bedeutung von Szapáry nicht mehr betont und sein Name geriet bis zu den letzten Zeiten - unverdient - fast völlig in Vergessenheit. 388

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