Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 4. (Szolnok, 1989)
TANULMÁNYOK - Szurmay Ernő: Szolnok közművelődésének története az első világháborútól a város felszabadulásáig 1914-1944 / 91. o.
Vereinen. Zu nennen wären die Szolnoki Újság (Szolnoker Zeitung) und Irodalmi Kurir (Literarischer Kurier), weiterhin der Millennium Gesangs- und Musikverein sowie der Literaturkreis Ferenc Verseghy. Das Mitte der zwanziger Jahre renovierte Szolnoker Theater war Heimstatt für verschiedene Theatergesellschaften. Ihnen drohte — unabhängig von ihren künstlerischen Qualitäten — stets die Gefahr einer Pleite. Dennoch blieb das Publikum der Stadt in keinem Jahr ohne Theatererlebnis. Bei der Wissensvermittlung erzielte man, organisiert von der Freien Schulungskommission und ab 1923 von der Volksbildungskommission, solide Ergebnisse. Die Zahl der Analphabeten ging stark zurück. Infolge der von Kunó Klebersberg betriebenen Kulturpolitik erfassten die gerade erbauten Gehöftschulen sogar die Vorortbevölkerung. Die verschiedenen Vereine — darunter auch kirchlich unterstützte — ermöglichten Lehrgänge und Vortragsreihen, die einen Grossteil der Stadtbewohner einbezogen. Der Bau des seit langem geplanten Kulturpalastes hat sich nicht verwirklicht. So konnten die Stadtblbiothek und das Museum nach langem Hin und Her erst 1934 ihre Tore öffnen, und zwar im Erdgeschoss eines Mietshauses. Die bedeutenden Künstler der Szolnoker Künstlerkolonie veranstalteten von 1924 bis 1944 alljährlich gemeinsame Ausstellungen; die Unterstützung des Bankhauses Gettler ermöglichte einzelnen Künstlern sogar eigene Ausstellungen. Die Künstler aus der Siedlung waren stets an der Entwicklung der Kultur in der Stadt beteiligt. Sie hielten auch selbst zahlreiche Vorträge. In den dreissiger Jahren wurden die Veranstaltungen der Künstlerkolonie landesweit zu interessanten Ereignissen. Zu Anfang der dreissiger Jahre brachte die Szolnoker Gruppe der ungarischen Amateurphotographen eine neue Tönung in das künstlerische Geschehen der Stadt. Der Literaturkreis Ferenc Verseghy organisierte und leitete seit dem Mai 1929 jedes Jahr die ungarische Buchwoche in der Stadt. Der Bombenteppich am 2. Juni 1944 und die weiteren Kriegsereignisse bereiteten dem Szolnoker Kulturleben, das das geistige Antlitz einer alten Welt widerspiegelte, ein Ende. 128