Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 2. (Szolnok, 1987)
TANULMÁNYOK - Kormos László: Ősi falak nyomában (A kenderesi református templom története) / 9. o.
LÁSZLÓ KORMOS AUF DEN SPUREN ALTER MAUERN (DIE GESCHICHTE DER REFORMIERTEN KIRCHE IN KENDERES) Mit der Darstellung der Umstände beim Bau der reformierten Kirche in Kenderes einschliesslich gesellschaftlicher und konfessioneller Zusammenhänge veranschaulicht diese Studie die gesamte Geschichte des Gotteshauses. Die Kirche wurde in der Zeit nach der Landnahme der Ungarn, in der sogenannten Arpadenzeit errichtet. Während der Tatarenstreifzüge zerstört, gelangte sie im Jahre 1352 samt ihrer Güter in den Besitz eines Magnaten namens Sebes (Scybes), der sie zusammen mit seinen Söhnen, nachdem sie sich als Angehörige des kumanischen Volksstammes der Kipcsaken in Grosskumanien angesiedelt hatten, den Adligen aus dem benachbarten Ort BŐ (Tiszabö) aufkaufte. Der Kauf gab Anlass zu einem langen, verwickelten Besitzstreit, dem Pál Kővári, ein Richter des Palatins, nach mehr als einem halben Jahrhundert 1411 ein Ende setzte. Er kaufte den Kendereser Kirchengutsteil und übergab ihn einschliesslich des Gotteshauses als Schenkung an den Paulinerorden, einem Orden der römisch-katholischen Kirche. Zur Zeit der Reformation schloss sich die gesamte Gemeinde der neuen Konfession an. Die Kirche wurde zur reformierten Kirche, woran selbst die Genereformation nichts mehr zu änderen vermochte. Zwar blieb das Grundstück Eigentum des Paulinerordens, solange dieser noch bestand, doch auch in den schwersten Perioden liessen sich die Reformierten die Kirche nicht entreissen. Der Autor rekonstruiert die Abmessungen, die die Kirche zur Arpadenzeit und im Mittelalter hatte, die Dicke der aus Ziegelstein errichteten Wände, die einstige Anordnung der romanischen Fenster, die genaue Stelle des Portals, um sodann die späteren Umgestaltungen zu erläutern, im Verlaufe derer eines der ältesten Denkmäler unter den Kirchen der Ungarischen Tiefebene entstand. Ein grosses Verdienst der Ausführungen besteht auch darin, dass sie die Aufmerksamkeit auf die weitere Pflege der selbst in ihrer umgestalteten Form noch beispiellos wertvollen Kirche sowie auf die damit verbundene fortgesetzte Forschung lenken. 28